Die schwierige Situation auf dem Schweizer Milchmarkt ist hinlänglich bekannt. Strategien für die Zukunft sind gefragt. Der Vorstand der Branchenorganisation Milch (BOM) hat am Montag ein Seminar abgehalten, um genau solche zu diskutieren.


Der in der BOM vertretenen Akteure bereiten nicht nur momentanen Marktbedingungen Sorgen: «Auch das agrarpolitische Umfeld hat die Schweizer Milchwirtschaft in den vergangenen Jahren übermässig belastet», heisst es in einem Communiqué. So gehörten die Milchproduzenten vor allem im Talgebiet zu den grossen Verlierern des neuen Direktzahlungssystems. Die Liberalisierung der Agrarmärkte treffe zudem die Schweizer Milchwirtschaft mehr als andere Sektoren, die noch von einem weitgehend geschützten Markt profitierten.


Trotzdem ist sich der BOM-Vorstand einig: «Die Schweizer Milchwirtschaft hat aber durchaus Potenzial», ist in der Mitteilung weiter zu lesen. Sie sei nicht nur der wichtigste Betriebszweig der Schweizer Landwirtschaft, sondern auch derjenige Sektor, in dem die Preisunterschiede zur EU bereits relativ gering seien. «Die gute Schweizer Qualität und starke Marken rechtfertigen einen Mehrwert für die Schweizer Milch», gibt sich der Vorstand der BOM optimistisch.

Die Branche sei sich sicher, dass die Produktion und die Verarbeitung im zukünftigen Markt bestehen könnten. 
«Um dieses Potenzial zu nutzen, hat sich der Vorstand entschieden, eine Mehrwert- und Qualitätsstrategie für die Schweizer Milch zu definieren und konkrete Umsetzungsschritte in die Wege zu leiten.» Welche konkreten Schritte dies sein könnten, bleibt noch offen. Die BOM will sich ausserdem laut Communiqué in Zukunft in agrarpolitischen Fragen vermehrt in die Diskussion einbringen.

jw