Machen, was nachgefragt wird
Hans Nef, Landwirt und Kommissionsmitglied beim NNP, ist selber aktiv an den Projekten beteiligt: "Wir haben schon Naturweiher neu angelegt, geputzt oder Teile des Waldes entbuscht, um seltene Lilienarten zu fördern." Ihm liegt die Biodiversität am Herzen, auf dem eigenen Obstbetrieb hat er zwei Weiher angelegt, Wildbienenhotels aufgestellt, und pflegt 100 Hochstammbäume. Für Landwirte sei das Projekt aus zweierlei Ansichten lohnenswert, erstens helfen teilnehmende Landwirte, Naherholungsgebiete ökologisch aufzuwerten und zweitens würden Mehrleistungen finanziell abgegolten. Dennoch sei es wichtig, dass das Projekt freiwillig bleibt, so Nef. "Die Teilnahme muss aus Überzeugung geschehen. Es bringt Widerstand, wenn man das Projekt jemandem aufzwingt", weiss der Landwirt.
Sein Standpunkt ist derweil klar: "Schwindende Erträge im Ackerbau und beim Grünfutter haben zur Folge, dass eine vernetzte Wiese mit Hochstammbäumen lukrativer sein kann. Landwirte brauchen sich dafür nicht zu schämen. Die Bevölkerung fordert diese Leistung, das zeigt die Agrarpolitik." Der Zürcher Landwirt betont aber, dass seine Branche nicht alles übernehmen könne. "Die Landwirtschaft kann den Schaden nicht alleine ausgleichen, der wegen dem Siedlungsdruck und dem zunehmenden Verkehr entstanden ist. Um die Biodiversität wieder ins Lot zu bringen, braucht es Bemühungen von allen Seiten." Die Biodiversität stoppt nicht bei der Siedlungsgrenze, viele Eigenheimbesitzer können in ihren Gärten mit wenig Aufwand die Artenvielfalt ebenfalls fördern.