Das Department für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) von Bundesrätin Doris Leuthard machte diese Angaben und Einschätzungen in einer schriftlichen Antwort in der Fragestunde des Nationalrats. Es widersprach damit auch dem Fragesteller Thomas Ammann. Der St. Galler CVP-Nationalrat hatte nach dem Stand der Umsetzung der überwiesenen Motion Fournier gefragt, mit der das Parlament die Forderung unterstützt hatte, allenfalls aus der so genannten Berner Konvention auszutreten. Mit dieser internationalen Übereinkunft - sie wurde innerhalb des Europarats ausgearbeitet - hat sich die Schweiz verpflichtet, den Wolf zu schützen. Ammann schrieb in der Begründung seiner Frage, dass in jüngster Zeit vermehrt Nutztiere von Wölfen gerissen worden seien.
Herdenschutz entscheidend
Der Bundesrat führt in seiner Antwort aus, dass die von der Schweiz beantragte Änderung der Berner Konvention 2012 abgelehnt worden sei. Sie lasse aber den Abschuss von Wölfen durchaus zu. Seit der Annahme der Motion Fournier habe der Bundesrat die Jagdverordnung angepasst. Die nächsten Schritte zu deren Umsetzung seien sistiert worden. Es sei jetzt am Parlament, die Vorlage des Bundesrates zur Anpassung des Jagdgesetzes zu diskutieren.
Was die Wolfsrisse anbelangt, unterstreicht das UVEK einmal mehr die Bedeutung des Herdenschutzes. Auch 2015 seien wiederum mehr als 90 Prozent der Risse in Herden ohne oder mit ungenügenden Schutzmassnahmen vorgekommen. Und im Gebiet des Calandarudels in Graubünden habe es dank einem "vorbildlich etablierten Herdenschutz erfreulich wenige Schäden an Nutztieren" gegeben.
hag