„Wir müssen die Anliegen der Bevölkerung aufnehmen“, sprach Präsident Willi Ambauen einleitend auf die aktuellen und künftigen Volksinitiativen an. Die ab 2022 geltenden Bio-Suisse-Vorschriften zur Wiederkäuerfütterung bezeichnet er als „sehr wichtigen Schritt in die richtige Richtung.“ (Artikel vom 18. April 2018) So könne man sich von anderen Produktionsformen abheben und die  Nahrungsmittelkonkurrenz zum Menschen verringern. Ambauen mahnte zudem die Biomilchproduzenten zur Zurückhaltung: „Lieber etwas weniger liefern, dafür die Preise halten können.“

Mehr Milch erwartet

Weitere Details zum Milchmarkt vermittelte Kurt Sigrist vom Biomilchring ZMP. Die Mengensteuerung habe bisher gut funktioniert, dank Pflichtmitgliedschaften, Milchmarktrunden und wenn nötig Wartelisten oder Deklassierung der Umstellermilch. „Der Biomilchpreis ist nicht zu hoch“, rechtfertigte Sigrist die hohe Differenz zum Preis für konventionell produzierte Milch, „sondern der konventionelle zu tief.“ Doch er warnte, dass der Preisabschlag für Lieferungen über der Vertragsmenge aktuell 19 Rappen beträgt. Um das zu verhindern, sollen Lieferrechte untereinander ausgemietet werden.

Bioberater André Windlin informierte über Neuerungen der Bio-Richtlinien. Speziell wies er die Bauern darauf hin, dass bei Zukauf von konventionellem Hofdünger oder Futter künftig genauer hingeschaut werde. Erst, wenn in der Biobörse das Gesuchte nicht angeboten werde, dürfe es aus konventionellen Betrieben zugekauft werden.

Zwei Drittel Bio

Aufgrund der Demission von Andrea Murer und Mathe Degelo wurde nach neuen Mitgliedern gesucht. Dabei entstand die komfortable Situation, dass sich gleich drei Personen für dieses Amt interessierten. Mit der Zustimmung der Versammlung verstärken nun Madeleine Michel aus Ramersberg, Silvia Waser aus Giswil und Beat Ming aus Lungern das neu sechsköpfige Gremium. Mit einem neuen Ressort Öffentlichkeitsarbeit soll der wachsenden Bio-Nachfrage gerecht werden.

Dass alle drei aus Obwalden stammen, spiegelt den Bio-Anteil der beiden Halbkantone wider: In Obwalden produzieren 185 direktzahlungsberechtigte Betriebe nach Bio-Richtlinien, was 32,3 Prozent entspricht. In Nidwalden liegt dieser Anteil bei gerade mal 16,6 Prozent oder 69 Betrieben.

Kompetenzzentrum auf Kurs

Dominik Flammer, verantwortlich für das Projekt «Culinarum Alpinum» in Stans, beschwichtigte in seinem Referat die  Ungeduldigen. Nach vier Jahren Planungsphase soll diesen Mai nun der Spatenstich erfolgen. Angedacht ist ein  Innerschweizer Kompetenzzentrum für die alpine Regionalkulinarik. Flammer will dafür eng mit Organisationen aus Landwirtschaft, Tourismus und Forschung zusammenarbeiten. >>Mehr

ag