Familie Hofer hält seit sieben Generationen auf dem Rütihof in Meggen LU Schweine. "Wir hatten bisher nie Probleme mit den Nachbarn wegen Immissionen aus der Landwirtschaft", sagte Kaspar Hofer 2017 gegenüber der BauernZeitung. 

Landwirtschaft ist mit Gerüchen verbunden

Doch dann realisierte der Nachbar Daniel Wirth in unmittelbarer Nähe einen Ersatzneubau. Vor der Baueingabe habe Hofer dem Nachbar noch signalisiert, dass Landwirtschaft auch mit Gerüchen verbunden sei, sagt Hofer. Das sei als kein Problem erachtet worden. Seit dem Einzug in den Neubau im Frühjahr 2016 änderte sich aber das nachbarschaftliche Verhältnis. Die Reklamationen häuften sich, vor allem während der geruchsintensiveren Sommerzeit.

Die Behörden beschliessen: der Stall muss weg

Im März dieses Jahres flatterte nun eine Klage des Nachbars ins Haus. Mit dieser gelang er an die Behörden, die schliesslich beschlossen, dass der Schweinestall weg muss, wie die Luzerner Zeitung berichtet. Grund: Der Mindestabstand werde gemäss Bericht der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT) zur Wohnzone nicht eingehalten. Aufgrund des Tierbestandes in der Schweinescheune sollte dieser 58 Meter betragen, effektiv sind es 20 Meter. 

Spendenaufruf im Internet

Auf den Hof verzichten kann die Familie aber nicht, denn sie ist finanziell auf die Schweinezucht angewiesen. Die Familie Hofer sucht nun Hilfe bei der Bevölkerung. Auf der Webseite www.rette-hofers-hof.ch bittet sie um Spenden, damit der Stall an neuer Stelle nochmal aufgebaut werden kann.

Nachbar wehrt sich

Der Nachbar Daniel Wirth fühlt sich zu Unrecht als der Böse dargestellt, wie die Luzerner Zeitung berichtet. Er habe das Land 2013 gekauft und das bestehende Haus, welches dort seit 50 Jahren stand, durch einen Neubau ersetzt. Der Abstand zum Stall sei also immer der Gleiche gewesen.

Der Nachbar bringt jedoch an, dass Familie Hofer mehr Schweine halte wie früher. Der Gestank habe insgesamt zugenommen. Das kantonale Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement (BUWD) des Kantons Luzern bestätigt gegenüber der Zeitung, dass an den Gebäuden und am Betriebskonzept Veränderungen vorgenommen worden seien, die nicht bewilligt wurden.