Die Preise für Rundhölzer von Buche, Eiche und Esche steigen in einigen Durchmessern und Qualitäten an. Das ist die überraschende Neuigkeit für die kommende Schlagsaison. Erstens hat sich die Holzmarktkommission (HMK) seit langer Zeit wieder einmal für Preisempfehlungen für Buche geeinigt, und zweitens haben die Holzproduzenten der Kantone Aargau, beider Basel, Bern und Solothurn bei Buche, Esche und Eiche – vor allem bei den gröberen Durchmessern – bis 20 Franken je Kubikmeter höhere Preise angeschrieben.  


Schweizer Buchenholz reist in Containern nach China


Schuld an der besseren Marktlage beim Laubholz sind vor allem die Chinesen. Sie kaufen viel Buchenholz, allerdings bezahlen sie nur den Brennholzpreis oder wenig mehr. Aber dennoch bleiben der asiatische und chinesische Markt wichtig für das Buchenholz, denn die asiatische, wenn auch schwankende Nachfrage kompensiert die Nachfrage aus Italien, die gewaltig eingebrochen ist.

Das von Waldwirtschaft beider Basel geplante erste schweizerische Leimholzwerk für Buche ist erst in Planung,  daher sind von diesem Werk noch keine Auswirkungen auf den Buchenholzmarkt zu erwarten.

Dunkle Hölzer wie Lärchen,  Eichen  und Douglasien gefragt

Bei den übrigen Teilmärkten sieht es so aus:

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Energieholz: Die Preise sind stabil. Wegen des zu warmen Winters 2013/14 verfügen die Heizkraftwerke über Vorräte. Regionale Holzheizzentralen sind in Planung, sie werden die Nachfrage nach Energieholz beleben. l Industrieholz: Die Nachfrage ist gut. Perlen Papier, Utzenstorf Papier und die Kronoswiss in Menznau haben einen Teil ihrer Holzankaufspreise erhöht.
  •  Käferholz gilt 70 bis 90 Franken je Festmeter. Es kamen und kommen nur geringe Mengen auf den Markt, deshalb ist beim Käferholz kein Preisdruck vorhanden.
  •  Nadelholz-Langholz ist speziell gesucht in der Ostschweiz. Langholz ist ein Nischenprodukt mit guten Preisen.  
  • Fichten- und Tannenrundholz ist sehr gut nachgefragt bei stabilen bis leicht steigenden (Langholz) Preisen.
  • Lärchen-, Douglasien- und Eichenrundholz: Die Nachfrage ist gut, denn dunkle Holzarten liegen im Trend bei Massivmöbel.
  • Die Föhre wird wieder besser nachgefragt. Dennoch ist vor dem Einschlag der Absatz abklären.
  • Wertholz von ausgezeichneter Qualität ist am besten über die regionalen Wertholzsubmissionen zu vermarkten. Auskunft ­geben die Revierförster oder regionale Holzvermarktungsorganisationen.


Vor dem Holzschlag Absatz und  Preise abklären


Schweizer Sägereien sind jetzt im Vorwinter besser mit Holz versorgt als vor einem Jahr, weil die Preise für Nadelrundholz stabil sind oder bei einigen Sortimente höher liegen als vor einem Jahr. Dennoch stehen die einheimischen Sägereien unter Druck wegen billigen Importen. Es werden Schnittholz, Leimholzplatten, Halbfabrikate oder ganze Holzhäuser importiert, vor allem aus Deutschland.


Wohnungen werden nach wie vor viel gebaut und die Bauwirtschaft läuft ausser in Gebirgsregionen auf Hochtouren. Holzmarktspezialisten gehen von einer stabilen Nachfrage beim Sägerundholz wie auch beim Industrieholz aus. Wichtig ist: Vor dem Holzschlag müssen der Absatz, das Sortiment und der Preis geklärt sein. Das dient auch den Abnehmern, denn dann wissen sie, dass sie mit dem nötigen Rohstoff versorgt werden.


Beim Rundholzverkauf sind folgende Punkte zu beachten:

  • Das Holz ist an für Lastwagen befahrbarer Strasse zu lagern.
  • Föhren sind von Fichten getrennt zu lagern.
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Schutzmassnahmen, die auf Wunsch des Käufers erfolgen, muss dieser tragen, die Kosten  betragen vier Franken je Festmeter.
  • Holz in Wasserschutzzonen: Nicht mit chemischen Holzschutzmitteln behandeln!
  • Für Nadelholz ohne Rinde bezahlt der Käufer einen kostendeckenden Entrindungszuschlag.
  • Für FSC- oder PEFC-Holz bezahlt der Käufer einen Zuschlag von 2 bis 5 Franken je Festmeter.
  • Als Zahlungsfrist gelten 30 Tage.


Schweizer Sägereien sägen immer weniger Holz


Schweizer Sägereien verarbeiteten 2013 noch 1,75 Mio Festmeter Rundholz. Das sind noch 70 Prozent der Menge, die sie 2007 verarbeiteten. Die einheimischen Sägereien haben ihr Schnittvolumen reduziert, weil mehr Holzwaren importiert werden. Die Sägereien sind aber dennoch ausgelastet, weil der Holzteil beim Hausbau zwischen 2010 und 2013 von 14,2 auf 14,6 Prozent gesteigert wurde.

Hans Rüssli

Weitere Informationen unter www.wvs.ch