Der abtretende Präsident Simon Lepori erinnerte die rund 70 Teilnehmer an der Mitgliederversammlung vom Mittwoch (19. Februar 2020) daran, dass vor vier Jahren der Verband der Berufsschäfer gegründet wurde, um den Anliegen der Nichtherdebuchzüchter beim Schafzuchtverband insbesondere bei TVD und Moderhinke Gehör zu verschaffen. Sichtlich stolz erwähnte er, dass in der Zwischenzeit 62 aktive Mitglieder mit insgesamt 28 000 Schafen den Verband vertreten.

Berufsschäfer bringen sich bei Schafe Schweiz ein

Einstimmig wurden Michael Baggenstos, zweisprachiger Schafhalter aus der Region Payerne VD, und drei weitere Vorstandsmitglieder – Schafhalterin und Agronomin Lea Egli, Informatikprojektleiter Roland Hug und Schafhalter und Moderhinkeberater Hanspeter Amacher – gewählt. Baggenstos will sein Gremium in themenspezifische Gruppen organisieren mit der Weiterführung der Schwerpunkte TVD und Moderhinke. Zudem will er sich vermehrt in der Agrarpolitik einbringen. Bei Schafe Schweiz werden die Berufsschäfer mit zwei Delegierten und einem Vorstandsmitglied vertreten sein.

Runder Tisch mit allen Schafhalter- und Schafzuchtorganisationen

Die Versammlung genehmigt einen Vorstands-Antrag an Schafe Schweiz. Dieser verlangt, dass sich die Branchenorganisation auf politischer Ebene für die Schafhalter einsetzt, eine Strategie erarbeitet und präsentiert, wie sich Schafe Schweiz als Branchenorganisation behaupten will. Zudem soll ein runder Tisch mit allen Schafhalter- und Schafzuchtorganisationen einberufen werden – damit soll erreicht werden, dass die Organisationen in Zukunft vereint auftreten können.

Herabsetzung der Lämmergewichte

Martin Keller, Präsident Schafe Schweiz, erläuterte einen Antrag der Metzgerbranche, welche eine Herabsetzung der Lämmergewichte und der Qualitätszuschläge für C- und H-Lämmer in Aussicht stellt. Diese will trotz Zuchtfortschritt mit fleischbetonten Widdern mit allen Mitteln Konzessionen verhindern. Vorstandsmitglied Thomas Strebel informierte über die Trinkwasser- und Pestizidverbots-Initiativen, die bei Annahme auch die Schafhalter stark treffen könnten. Martin Keller plädierte für die Unterstützung des revidierten Jagdgesetzes zur Wolfsregulation.

Michael Schumacher, Identitas, ging auf die Startschwierigkeiten bei der Registrierung in die TVD ein, wo die Diskussion von z. T. aufgewühlten Schafhaltern rege geführt wurde.