Da staunte der Lohnunternehmer Peter Wyss aus Ittigen BE nicht schlecht, als er am Samstag vor einer Woche um 15 Uhr eine Anfrage für die Schneeräumung der Stadt Zürich bekam. Ob er Willens und imstande sei, die Limmatstadt von dem vielen Schnee zu befreien. Wyss, der für die Schneeräumung bestens ausgerüstet ist und auch die richtigen Maschinen dafür hat, liess die Zürcher nicht hängen.

Arbeit für mehrere Wochen

«Mit sechs Traktoren mit Kipper, einer Schneefräse und zwei Ladefahrzeuge fuhren wir letzten Sonntag, nachts um drei Uhr, los Richtung Zürich», sagt Peter Wyss. Am Sonntagmorgen um 7 Uhr war die Wyss-Equipe schon einsatzbereit. «Es herrschte ein Schneechaos», sagt der Lohnunternehmer. Die Trams konnten nicht mehr fahren, die Trottoirs waren voll Schnee und in den Quartieren sah man vor lauter weisser Pracht die Autos nicht mehr. «Seit Sonntag sind wir nun daran, die Stadt von den riesigen Schneemassen zu befreien», hält Wyss fest. Obwohl seine Equipe jetzt schon fast eine Woche an der Arbeit ist, ist immer noch kein Ende in Sicht. «Wir hätten sicher noch Arbeit für weitere zwei Wochen», ist der Lohnunternehmer überzeugt. 

Zürcher Unternehmer waren selbst mit dem Räumen beschäftigt 

Im Zwei-Schichtbetrieb, jeweils von 7 bis 18 Uhr und von 24 bis 7 Uhr, kämpfen sich nun die Wyss-Mannen durch die Schneemassen. «Mit unseren schweren Geschützen sind wir bestens ausgerüstet», sagt der Lohnunternehmer. Mit Fräsen, Teleskop- und Frontladern rücken sie nun der weissen Pracht zu Leibe. «Wir sind aber nicht allein, auch die Stadt selber ist mit ihren Werkangestellten vor Ort», hält Wyss fest. Da in der Umgebung von Zürich viele Unternehmer selber mit den Schneemassen beschäftigt sind, gelangte der Hilferuf der Zürcher schlussendlich in den Kanton Bern. Da vor allem die Ostschweiz und weniger die Westschweiz von den heftigen Schneefällen betroffen war, konnte der Lohnunternehmer aus Ittigen den Zürchern schnellstmöglich aushelfen. «Ich möchte hier klar betonen: Wir nehmen keinem Unternehmer aus der Umgebung die Arbeit weg», sagt Wyss. Denn diese hätten einfach keine zusätzlichen Kapazitäten gehabt.

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Bergeweise Schnee legte Zürichs öffentlichen Verkehr zumindest teilweise lahm. 

Der Schnee muss weg aus der Stadt

Zirka 30 bis 50 cm Neuschnee habe Zürich letzte Woche erhalten, schätzt Peter Wyss. «Für eine Stadt ist das extrem viel», sagt er. Fahre der Schneepflug mehrmals durch die Strasse, gebe das enorme Schneewalme zwischen Strasse, Trottoir und den Tramschienen. «Diese Schneehaufen führen wir jetzt weg», so Wyss. In einer Stadt mit über 400 000 Einwohnern sicher kein leichtes Unterfangen.