Die Bundeshauptstadt stand am 17. Januar im Zeichen von Demonstrationen zu Agrarthemen. Angeführt von einem Treckerkorso zogen bei der zum 5. Mal veranstalteten Demonstration unter dem Motto „Wir haben es satt“ erneut mehrere Tausend Teilnehmer vor das Bundeskanzleramt. Der Protest richtete sich gegen „Tierfabriken, Gentechnik und TTIP“. An die Stelle einer industrialisierten Landwirtschaft müsse eine bäuerlich-ökologische Landwirtschaft treten, so eine der Kernforderungen. Aufgerufen zu der Demonstration hatte ein Bündnis von rund 80 Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz sowie Entwicklungszusammenarbeit.

Zuvor hatten sich einige hundert Landwirte zu einer Demonstration „Wir machen euch satt“ vor dem Berliner Hauptbahnhof versammelt. Sie waren dem Aufruf von drei Junglandwirten um den Münsterländer Marcus Holtkötter im Internet gefolgt, um einen Gegenpol zu dem Zerrbild zu setzen, das nach ihrer Auffassung viele Verbände und Gruppen von der heutigen Landwirtschaft zeichnen. „Wir wollen das mit uns Landwirten geredet wird und nicht über uns“, sagte Holtkötter. Er zeigte sich überrascht vom großen Zuspruch, den die Initiative in kurzer Zeit erfahren habe. 

Wie Top-Agrar berichtete, bezeichnete der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, die Kritik als oft überzogen und ungerecht. Teilweise würde die Arbeit der Bauern fast schon diffamiert. Gleichzeitig machte der Präsident gemäss Top-Agrar aber auch deutlich, dass der Bauernverband zu Diskussionen bereit sei. Und zwar wenn dies sachlich, unvoreingenommen und ergebnisoffen stattfinden könne. Dabei seien auch die Bauern noch stärker als bisher gefordert, den Bürgern ihre Arbeit zu erklären und der ungerechtfertigten Kritik entgegenzustellen. So bezeichnete Rukwied auch Plattformen wie www.fragdenlandwirt.de als gutes Beispiel für gelungene Öffentlichkeitsarbeit. Die Plattform wurde unter anderen von Marcus Holtkötter initiiert

 

AgE/BauZ