Die Schlachtbetriebe gingen mit den Tieren schonend um, jedoch gebe es noch Defizite bei den Schlachtprozessen. Mängel gab es etwa bei der Unterbringung während der Nacht sowie bei der Betäubung und beim Entbluten der Tiere, wie das BLV in einer Mitteilung schreibt. Das Amt hat 67 Schlachtbetriebe in der Schweiz und in Liechtenstein zwischen Januar 2018 und März 2019 überprüft. 

Tierwohl-Kontrollen finden zu wenig statt

Die Fleischkontrolle, welche in der Verantwortung des amtlichen Tierarztes liegt, würden zudem nicht immer korrekt ausgeführt. In kleinen Schlachtbetrieben konzentrierten sie sich oft nur auf die Übernahme der Tiere zu Beginn und auf die Fleischuntersuchung nach Abschluss der Schlachtungen. Deshalb finden in manchen Betrieben die vorgeschriebenen Tierwohl-Kontrollen zu wenig bis gar nicht statt, so das BLV. 

Tierschutzkonforme Situation wiederherstellen

In Schlachtbetrieben bei welchen es Mängel gab, forderte das Amt die zuständige kantonale Vollzugsbehörde dazu auf, mit spezifischen Massnahmen eine tierschutzkonforme Situation wiederherzustellen. Zudem sollen in den nächsten Jahren Aus- und Weiterbildung für die Mitarbeiter der Schlachthöfe organisiert werden. Weiter seien Änderungen bei den Betäubungsmethoden vorgesehen. Dafür erarbeiteten Bund, Kantone und Schlachthöfe zusammen eine Vorlage für ein Konzept zur Selbstkontrolle beim Betäuben und Entbluten.

Schweizer Tierschutz fordert mehr Verantwortung

Für den Schweizer Tierschutz STS seien Mängel nicht tolerierbar, wie dieser in einer Mitteilung schreibt. Der schonende Umgang mit den Tieren auf ihrem letzten Weg sei eine ethische Verpflichtung Der STS fordert von den Schlachtbetrieben daher, dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen. 

 

Fall Schlachthof Martinach (Wallis)

Das Kantonale Veterinäramt des Kantons Wallis verschärfte nach Verstössen im Februar 2019 die Kontrollen im Schlachthof Martinach. (Wir berichten) Es wurde ebenfalls eine gründliche Kontrolle der Betäubungs- und Schlachtprozesse durchgeführt. Seitdem habe der Schlachthof die notwendigen Verbesserungen der Infrastruktur und der Prozesse vorgenommen, wie der Kanton in einer Mitteilung schreibt.