Bisher war der Verein Grassrooted vor allem für sein Engagement im Bereich Food Waste bekannt, oder aber als eine treibende Kraft der Bewegung «Landwirtschaft mit Zukunft«. Die Sensibilisierung für die Verschwendung nicht normgerechter Lebensmittel sei gelungen, heisst es in einer Medienmitteilung von Grassrooted. Das sei die Grundlage für eine andere Landwirtschaft und Ernährung. 

Alternativen für das «falsche System»

Nachdem man aufgezeigt habe, was im heutigen System schief läuft, müsse man Alternativen aufbauen. Eine solche Alternative soll der Lebensmittelladen «Rampe 21» werden, der als Food Cooperative aufgebaut wird (siehe Kasten). 

 

Wie funktioniert eine Food Cooperative?

Ähnlich wie beim Prinzip der solidarischen Landwirtschaft übernehmen die Mitglieder einer Food Cooperative einen Teil des Betriebsrisikos eines Lebensmittelladens. Dazu zahlen sie einen Mitgliederbeitrag, können aber auch von tieferen Produktpreisen profitieren. 

Mitglieder haben zudem ein Mitspracherecht, wenn es um das Sortiment des Ladens geht. Man arbeitet direkt mit Produzentinnen und Produzenten zusammen, um ein saisonal sinnvolles Angebot zusammenzustellen.  

 

Aus der Region und via Gebana aus dem Ausland

Das Sortiment von «Rampe 21» soll laut Grassrooted frisches Gemüse von regionalen Bio- und Demeter-Produzenten, Getreide, Mehl, Pasta, andere Grundnahrungsmittel von «ausgewählten» Bäuerinnen und Bauern sowie Nüsse und Trockenfrüchte von Gebana umfassen. 

Man wolle sich dem vorherrschenden Gedanken widersetzen, dass alles immer verfügbar ist. Daher werde es beispielsweise Broccoli eben nur von Juni bis November geben. Das Sortiment soll frei von synthetischen Pestiziden sein und ohne Zwischenhändlern und Grossverteiler zu Stande kommen. 

Transparente Preispolitik 

Verkauft werden ausschliesslich Grosspackungen, um unnötiges Material für kleinere Verpackungen zu vermeiden. Ausserdem soll jeweils transparent aufgezeigt werden, wer wieviel an einem Produkt verdient. 

«Rampe 21» soll Zürcherinnen und Zürchern die Möglichkeit bieten, einanderes Ernährungssystem für die Stadt aufzubauen. Ziel sei es, vom Überangebot herkömmlicher Supermärkte wegzukommen und den Produkten ihren verdienten Wert zu geben. 

 

Wie funktioniert die «Rampe 21»?

Der Lebensmittelladen «Rampe 21» von Grassrooted soll sowohl ein Mitgliederladen für Angehörige der Food Cooperative sein, als auch ein Begegnungsort und eine für jedermann und -frau zugängliche Alternative zu Supermärkten, die garantiert ökologisch und sozialverträglich produzierte Ware anbietet. 

Zwei Preise, zwei Margen 

Die Mitgliederbeiträge sind je nach monatlichem Einkommen eines Haushalts abgestuft (zwischen 20 und 80 Franken pro Monat). Wer der Food Cooperative angehört, zahlt einen tieferen Produktpreis mit 10 Prozent Marge. Menschen von ausserhalb tragen über eine 30-Prozent-Marge ebenfalls einen Teil der Kosten für Personal, Miete, Transport, Sozialleistungen usw. Grassrooted rechnet damit, dass 200 Mitglieder die reellen Kosten der Food Cooperative solidarisch decken könnten. 

«Rampe 21» ist lokal verankert, daher können nur Zürcherinnen und Zürcher Mitglied der Food Cooperative werden. Eröffnung ist am 25. Juli 2020. 

Weitere Informationen finden Sie auf der Website von Grassrooted