Über 200 Landwirte blockierten am Sonntagabend (26. Januar 2020) die Zufahrt zu einem Edeka-Zentrallager und eine nahe Autobahn-Auffahrt. Erst kurz bevor der Berufsverkehr anrollte, löste sich die Demonstration auf. (Wir berichten) Die Landwirte der Bewegung Land schafft Leben wehrten sich gegen eine neue Marketing-Kampagne der Edeka, welche darauf anspricht, dass Lebensmittel den niedrigsten Preis verdient hätten. 

"Der Handel stellt sich gegen die Landwirte"

"Man kann unsere Lebensmittel nicht mit Füssen treten", sagt Dirk Andresen von "Land schafft Leben Deutschland" zur Edeka-Blockade. Die Verbindung habe kein Verständnis für diesen Umgang mit den Lebensmitteln. Der Handel übernehme keine Verantwortung und stelle sich damit gegen die Landwirtschaft. Lebensmittel würden für Lockangebote missbraucht. Die Bauern sollten wieder auf Augenhöhe mit dem Handel kommen, so Andresen.

Landwirte äussern sich zur Kampagne auf NWZplay:

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Edeka entschuldigt sich

Die Edeka Minden-Hannover entschuldigt sich in einer Medienmitteilung: "Grundsätzlich war es nie unsere Absicht mit unserer Kampagne Landwirte und Erzeuger zu verärgern." Ziel der Kampagne sei es gewesen, alle Ortschaften im Absatzgebiet anzusprechen. Der Slogan lautete etwa auch "Bremen hat einen Preis verdient: den niedrigsten". Essen ist gleichzeitig ein Ortschaft und das generelle Wort für Nahrungsmittel, das hätte zu einem Missverständnis geführt. Die angekündigten Preisreduktionen würden zudem nicht auf Kosten der Landwirte sondern der Grosshandlung gehen, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Edeka werde aufgrund der Missverständnisse Gespräche mit Akteuren aus der Landwirtschaft, darunter die Verbindung "Land schafft leben" führen.