«Bei unseren Kunden gibt es im Moment nur ein Thema: Den Corinavirus», erzählt Brigitte Markwalder-Fässler. Sie betreibt mit ihrem Mann einen Familienbetrieb mit Hofladen in Würenlos Aargau. Es seien sowohl die üblichen als auch Neukunden, die derzeit vor allem Eier, Äpfel und Kartoffeln kaufen. «Wir haben doppelt so viel verkauft, wie sonst in dieser Saison», so Markwalder-Fässler. Schliesslich sei das Sortiment saisonbedingt eher beschränkt.

Eine Art Panikkäufe habe es schon gegeben, vor allem die Eier seien knapp wie nie geworden in den letzten Tagen. Das wundert Brigitte Markwalder: «Eier halten sich schliesslich nicht gerade lange», meint sie.

Kunden wollen Supermärkte umgehen

«Es ist ein gewöhnlicher Montag – und wir haben den Hofladen voller Leute, wie an einem verkaufsstarken Samstag», schildert Flurina Eberle. Seit in der vergangenen Woche die Schulen geschlossen wurden, gehe das nun schon so in Eberles Hofladen in Altnau Thurgau.

Die Kundschaft sei mehrheitlich dankbar, frage nach wie lange es noch Kartoffeln geben würde und der Laden geöffnet werden bleibe. Panisch seien ihre Kunden nicht, findet Eberle. «Viele wollen im Moment einfach nicht in die grossen Supermärkte, wo angstvoll Hamsterkäufe getätigt werden», schätzt sie.

 

Aktuelle Vorgaben des Bundes

Bediente Hofläden müssen zwingend die Hygienemassnahmen des Bundes umsetzen. Was alles zu beachten ist, lesen Sie in unserem Artikel «Coronavirus: Hofläden dürfen offen bleiben»

 

Die Schweizer Produktion läuft 

Grundsätzlich sei sie auf dem Land und die Leute sagten, das Ganze habe auch sein Gutes: «Man kommt etwas zurück zu den Wurzeln. Man muss sich fragen, woher die Lebensmittel eigentlich kommen», erklärt Flurina Eberle. Dass die Lager bald leer sein werden, befürchtet sie nicht. «Unser Gemüse kommt von Bauern aus der Region und die Produktion läuft», Radieschen, Gurken oder Salate gebe es laufend neu. «Ein Problem hätten wir, wenn wir selbst krank würden; als Familienbetrieb haben wir kaum Personal in der Hinterhand, auf das wir zurückgreifen könnten.»

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Der beste Februar seit Jahren

In der Spensa im graubündnerischen Safiental werden Produkte von verschiedenen Betrieben angeboten. Von Käse über Fleisch bis Sirup oder Backwaren. Die Verantwortlichen berichten vom besten Februar seit Jahren, allerdings nicht wegen des Coronavirus. «Die Spensa lebt vom Tourismus und im Februar 2020 hatten wir rekordverdächtig viele Skitourenfahrer», erklärt Angelika Bandli.

Die Kaffeemaschine musste weg 

Man habe sich anfangs gefragt, ob der gemeinsame Hofladen offenbleiben dürfte. Schliesslich hat der Kanton Graubünden kürzlich den Notstand verhängt. «Wir halten uns an die Mitteilung des Kantons, dass Hofläden weiterhin betrieben werden dürfen», so Bandli. Die Kaffeemaschine zur Selbstbedienung habe sie aber entfernen müssen. Zudem dürfen maximal zwei Leute im Verkaufsraum sein und es wurden die Merkblätter des Bundesamts für Gesundheit aufgehängt.

«Um zu sagen, wie sich das neuartige Coronavirus auf die Spensa auswirkt, ist es noch zu früh», erklärt Bandli.  

 

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