«Das Amt des Präsidenten des Bauernverbands beider Basel (BVBB) flösst mir einen gewissen Respekt ein», sagt der Neugewählte, «auch wenn ich viele Jahre als Gemeinderat von Buus (1996 bis 2004) und als Gemeindepräsident (2004 bis 2016) eingesetzt war.»

Alle sehen bei der Arbeit zu

Seit drei Jahren ist er Vorstandsmitglied und weiss, was auf ihn und den Landwirtschaftssektor allgemein zukommt in nächster Zukunft. Zudem ist auch der Geschäftsführer Roger Kauer erst seit einem halben Jahr im Amt. «Wir können uns also zusammen einarbeiten», erklärt Marc Brodbeck. Er ist sich auch bewusst, dass er bei diesem Amt quasi draussen ausgesetzt ist, wie ein Gemeindearbeiter oder ein Förster, dem alle bei der Arbeit zusehen können. Trotzdem wollte er den Schritt wagen und sich zur Verfügung stellen. Schliesslich sei er nicht alleine auf sich gestellt, sondern habe langjährige Vorstandsmitglieder um sich und die aktive und erfahrene Vizepräsidentin und Bäuerin Claudia Brodbeck von Biel-Benken.

Keinen Einspruch von der Gattin

«Ich bin jetzt 45 und finde, es ist der richtige Zeitpunkt, um einzusteigen», meint er. Seine Frau Monique und die Kinder Sophie (16), Simon (13) und Lukas (12) hätten keinen Einspruch erhoben. Er führt den Hof Grien zusammen mit seiner Frau, wobei sein Vater Jonny sie täglich unterstützt. Sie betreiben auf 30 Hektaren Milchwirtschaft, Viehzucht und Ackerbau (Saatgetreide, Raps, Gerste). Im Sommer betreibt er eine Mähdrescherei, im Winter arbeitet er gelegentlich im Forst. Die Frage nach seinen Wünschen und Träumen beantwortet er mit dem kurzen prägnanten Satz: «Die Gesundheit ist das Wichtigste – für Mensch und Tier!» 

 

Die Halbkantone Basel in Zahlen

Rund 42% der Fläche beider Basel wird landwirtschaftlich genutzt. Der Kanton Basel-Stadt umfasst insgesamt eine Fläche von 3700 Hektaren, davon sind noch 400 Hektaren in der Landwirtschaftszone und werden von sieben Betrieben bewirtschaftet. Basel-Landschaft hat eine Fläche von 51 700 Hektaren, davon sind rund 20 000 Hektaren Landwirtschaftsfläche, welche von gut 900 Betrieben bewirtschaftet werden. Das Unterbaselbiet mit seinen Hügeln und die Talflächen des Laufentals eignen sich gut für Acker-, Gemüse und Obstbau.

Weiden, Ackerbau und Reben

Im Oberbaselbiet, charakteristisch mit dem Tafel- bzw. Faltenjura, ist die grösste landwirtschaftliche Vielfalt zu erkennen. Die steilen Hänge des Kettenjuras dienen wie die Hügel des Laufentals als Weiden für Rinder, Mutter- und Milchkühe. In den Ebenen des Tafeljuras wird Ackerbau betrieben und an den Südhängen gedeihen Reben und Obst. In beiden Kantonen zusammen werden über 1700 (Pensions-) Pferde gehalten. Jeder achte Bauernbetrieb hat Bienenvölker. 11 000 Milchkühe werden gemolken. Rund 180 000 Hochstamm-Obstbäume prägen das Landschaftsbild.