"Wildschweine zerstören die Felder und töten Schafsherde, sie verursachen Autounfälle am Land und in den Städten, wo sie sich von Müll ernähren. Sie stellen eine konkrete Gefahr für die Gesundheit der Bürger dar", betonten die Coldiretti-Demonstranten, angeführt von Verbandspräsident Ettore Prandini. Auch Landwirtschaftsministerin Teresa Bellanova und der Chef der oppositionellen Lega, Matteo Salvini, nahmen teil.

Familie geht vor Wildschweine

"Die Sicherheit unserer Familien ist wichtiger als ein Wildschwein!", war auf einem Transparent zu lesen. "Schluss mit Schäden und Angst, jetzt tut etwas!", hiess es in einem Appell an die Regierung. Vor dem Parlament wurde eine Küche aufgebaut, die den Demonstranten Polenta mit Wildschweinragout servierte. "Das einzig gute Wildschwein ist gekocht", war auf einem Transparent zu lesen.

Laut dem Landwirtschaftsverband sind seit Anfang dieses Jahres schon 13 Todesopfer zu beklagen, die auf wilde Tiere zurückzuführen seien. Die Wildtiere verursachen demnach 10'000 Verkehrsunfälle pro Jahr, die Zahl ist stark angestiegen.

250'000 sollten getötet werden

Wildschweine sind in mehreren Teilen Italiens ein Problem. Pläne der Region Toskana, 250'000 der Tiere zu töten, hatten in den vergangenen Jahren für heftige Proteste gesorgt. Umweltschützer und eine Reihe von Prominenten riefen eine Kampagne gegen den Plan ins Leben. In Italien gibt es rund zwei Millionen Wildschweine.