Der Bayerische Bauernverband lehnt einen neuen Entwurf zur Düngeverordnung in der Form, wie er vom Bundeslandwirtschaftsministerium vorgelegt wurde, komplett ab. Deshalb versammelten sich Bayerische Bauern am 6. Januar 2020 vor dem Kloster Seeon zu einer Demonstration. Anlass war eine Tagung der CSU-Partei, wie Agrarheute schreibt.

Prostest zeigt Wirkung

Rund 2000 Landwirte mit 1000 Traktoren kamen zusammen (die Veranstalter von Land schafft Verbindung Bayern sprechen auf Facebook von 4000 Bauern) und konnten am Ende des Tages einen Erfolg feiern: Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder kündigte an, man wolle die umstrittene Düngeverordnung noch einmal neu aufrollen.

Messstellen seien nicht repräsentativ

Von Bauernseite wird die Düngeverordnung vor allem deshalb kritisiert, weil sie nicht praxistauglich sei. Zudem zweifelt der Bayerische Bauernverband an den Messstellen anhand derer die Überbelastung der Umwelt mit Nährstoffen festgestellt werden soll. Sie seien nicht auf repräsentative Art in der Landschaft verteilt und daher seien verzerrte Daten an die EU gemeldet worden. Manche der vorgeschlagenen Massnahmen der neuen Verordnung sollen sogar kontraproduktiv für die Umwelt sein. 

Zuerst gelte es abzuklären, ob nicht das bestehende Regelwerk bereits wirke.

Mehr Zusammenarbeit mit Bauern

Der Ministerpräsident Bayerns, Markus Söder, zeigte sich offen für eine bessere Zusammenarbeit mit den Bauern des Bundeslands. Gemäss Agrarheute kritisierte er das "Pingpongspiel" von einer Stelle zur nächsten in der Verwaltung. Söder würde daher einen Dauerausschuss begrüssen, in dem Landwirtschafts- und Umweltministerium zusammenarbeiten.   

Zufriedenheit am Mahnfeuer

Auf den sozialen Medien hat Land schafft Verbindung Bayern ein Video geteilt, in dem verschiedene Landwirte nach der Demo am Mahnfeuer Bilanz ziehen. Diese fällt sehr positiv aus, gelobt wird vor allem das Gemeinschaftsgefühl und die gute Organisation. Ausserdem sei es schön gewesen, an diesem Tag so viele (hohe) CSU-Politiker erreichen zu können. Ob den Worten dann auch Taten folgen, sind sich nicht alle Demonstranten sicher.