Neu sei das Phänomen nicht, berichtet das Regionaljournal Basel und Baselland, in diesem Jahr hätten die Diebstähle von Weinblättern in Basler Rebbergen aber bisher unbekannte Ausmasse angenommen.

1500 Quadratmeter nackte Reben

Der Therwiler Weinbauer David Gschwind schildert gegenüber dem Regionaljournal, über Nacht seien auf einer Fläche von 1500 Quadratmetern alle jungen Blätter von seinen Reben verschwunden. Gschwind rechnet als Folge des Diebstahls mit einem Schaden von rund 5500 Franken, denn das Entlauben schadet den Pflanzen und schwächt sie. 

Dass die Blätter-Diebe nachts zugeschlagen haben, sieht der Weinbauer als Zeichen dafür, dass den Leuten die Illegalität ihres Handelns bewusst war.

Warnhinweis hat geholfen

Ebenfalls Erfahrungen mit nackten Reben hat Andreas Koellreuter gemacht. Der ehemalige Basler Regierungsrat hat damals, als er vor Jahren ein Weingut geführt hat, eine eigene Strategie entwickelt: Er hängte Schilder mit Warnhinweise auf. Darauf stand auf Türkisch zu lesen, die Blätter seien wegen Pflanzenschutzmitteln giftig. Danach hätten die Diebstähle aufgehört, erzählt Koellreuter dem Regionaljournal.

Absperrbänder, Schilder und Polizeimeldung

Für David Gschwend geht es auch ums Prinzip. Man solle nicht einfach etwas nehmen, auch nicht hie und da eine Traube von den Reben klauben. «Das ist, wie wenn einem jeden Tag ein Franken aus dem Portemonnaie gestohlen wird – mit der Zeit merkt man das», meint er. 

Der Weinbauer schützt seinen Rebberg nun mit Absperrband und Hinweisschildern, dass man die Weinblätter nicht pflücken dürfe. Ausserdem hat er den Fall der Polizei gemeldet.

 

Eine orientalische Spezialität

Gefüllte Weinblätter kommen vor allem in der orientalischen Küche zum Einsatz. Ähnlich wie Sushi kann man sie mit Reis füllen und als Röllchen essen. 

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Normalerweise kauft man die Weinblätter eingelegt als Konserve im Glas oder einer Dose. (Bild Pixabay)