Die neue Fabrik in Norderstedt werde die erste Anlage des Herstellers sein, die den europäischen Markt mit milchfreier Schokolade beliefern werde, teilte Barry Callebaut am Wochenende mit. "Meines Wissens sind wir damit auch der erste Hersteller überhaupt mit einer milchfreien Fabrik in Europa", sagte Sprecher Frank Keidel zur Nachrichtenagentur AWP.

Keine Spuren von Milch

Um Produkte "milchfrei" nennen zu können, würden strengere Bedingungen als für den Begriff "vegan" gelten, sagte er. Es seien keinerlei Spuren von Milch erlaubt. Deshalb werde die Fabrik vollständig von der Milchverarbeitung getrennt. Sie soll in der ersten Jahreshälfte 2021 den Betrieb aufnehmen.

Kapazität von Zehntausenden Tonnen

Die jährliche Produktionskapazität dürfte Zehntausende von Tonnen erreichen. Auch die Schweiz soll von dieser Fabrik aus beliefert werden. Die produzierte milchfreie Schokolade ist Teil eines Portfolios von pflanzenbasierten Produkten, zu denen beispielsweise auch Nüsse gehören.

Die entscheidende Zutat bleibt geheim

Barry Callebaut biete zwar schon seit über zehn Jahren milchfreie Produkte an, sagte Keidel. Allerdings sei es sehr schwierig, den gleichen Geschmack und Beschaffenheit wie bei einer Milchschokolade zu erreichen und in grossen Mengen zu produzieren. Die neue Schokolade sei nun aber "genauso cremig" und schmecke "genauso gut". Dies sei einer Zutat natürlichen Ursprungs zu verdanken - welche genau, wollte er nicht offenlegen.

Hoffen auf wachsendes Geschäft

Heute ist das Geschäft mit milchfreien oder veganen Milchschokoladen zwar noch klein. Doch Barry Callebaut rechnet damit, dass es stark wachsen wird. Vor allem jüngere Generationen seien vermehrt nachhaltigkeitsbewusst und würden sich damit vegan, vegetarisch oder flexitarisch ernähren.