Am Montagabend führte Mechtild Grubenmann durch ihre erste Jahresversammlung an der Spitze des Bäuerinnenverbands Appenzell Innerrhoden. Mit einem Zitat von Kurt Haberstich, Appenzell, eröffnete sie die Versammlung: «Soll sich der Horizont erweitern, müssen neue Wege begangen werden. Vorwärtskommen heisst aufbrechen, vermeintliche Sicherheiten hinter sich lassen und neue Möglichkeiten erkennen. Immer aber soll man wieder zurück dürfen zu den Wurzeln von Heimat und Familie.»

Den Verband Schritt für Schritt vorwärts bringen

Vor einem Jahr, mit der Wahl zur Präsidentin, habe für sie eine grosse Reise begonnen, sagte  Mechtild Grubenmann. «Und ich bin immer noch unterwegs.» Das Amt sei lehrreich, spannend, zeitintensiv und mache ihr Freude. Ganz besonders, weil im Vorstand alle am gleichen Strick ziehen. «Wir wollen den Verband vorwärts führen mit dem Ziel, eine grössere Wahrnehmung bei der Bevölkerung zu schaffen.» 

Heuer war kein ordentliches Wahljahr. So wurde der ganze Vorstand mit Mechtild Grubenmann, Marlen Dobler, Lydia Signer, Claudia Speck, Monika Brander, Irene Neff und Luzia Fuster in globo bestätigt. Grubenmann kündigte an, dass man dieses Jahr eine Statutenrevision in Angriff nehmen wolle.

Engagierte Bäuerinnen

Erfreulich war die von der Kassierin Lydia Signer präsentierte Jahresrechnung, die mit einem Gewinn von 3900 Franken abschloss. Und dies trotz Beteiligung an verschiedenen Grossanlässen im vergangenen Jahr. So gab es gleich mehrere Premieren. An der Viehannahme im August waren die Innerrhoder Bäuerinnen mit einem Kaffee- und Getränkestand präsent. Und an der Herbstviehschau führten sie eine Festwirtschaft. «Mit einem schönen Gewinn und dem guten Echo aus der Bevölkerung wird die Festwirtschaft fortan fester Bestandteil unseres Jahresprogramms», kündigte Grubenmann an.

Des Weiteren wird sich der Bäuerinnenverband am Eidgenössischen Jubiläums-Schwingfest in Appenzell engagieren. Auch am Käse-Fest Appenzell ist eine Festwirtschaft geplant. «Mit solchen Veranstaltungen können wir die Bevölkerung sensibilisieren und auf die Wichtigkeit von regionalen Nahrungsmitteln aufmerksam machen», sagte Grubenmann. 

Aufgrund dieser Grossanlässe ist das Jahresprogramm schlanker als in anderen Jahren. Grubenmann wies unter anderem auf den Bäuerinnentag im Herbst hin, wo die soziale Absicherung der Bäuerin thematisiert werden soll.

SBLV mobilisiert

Ursi Egli überbrachte die Grüsse des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands  (SBLV). Der SBLV blicke dynamisch in die Zukunft, hob sie hervor. In Hinblick auf die AP 22+ brauche es aber noch die ein oder andere harte Diskussion: Bäuerinnen mit Fachausweis sollen direktzahlungsberechtigt bleiben. Bei der sozialen Absicherung brauche es Verbesserungen. Und beim Bodenrecht soll der Ehepartner das Vorkaufsrecht haben. «Wir sind aktiv beteiligt und setzen alles daran, gute Lösungen im Interesse der Bauernfamilien zu finden», so Egli.

Sie informierte, dass die Vorbereitungen der Kampagnen gegen die Trinkwasser- und Pestizidinitiativen laufen. «Gute Argumente sind wichtig und die müssen wir an die Öffentlichkeit bringen. Jetzt müssen wir anfangen, die nichtbäuerliche Bevölkerung zu mobilisieren», lautete ihr Appell. «Auch die Bäuerinnen können hier aktiv einen wichtigen Beitrag leisten.»