«Wenn wir die neue Küche realisieren könnten, würde ich davon sicher enorm profitieren. Die Küche ist einer der wichtigsten Räume und vielfach das Familienzentrum», stellt Claudia Ledermann fest. Die aktive Bäuerin ist in Utzenstorf BE aufgewachsen und hatte nur einen kleinen Bezug zur Landwirtschaft.

Als sie aber ihren Mann Bruno kennenlernte, änderte sich dies schlagartig. Sie zog 2012 zu ihm auf den Ferrenberg, sechs Jahre später war die Hochzeit und Sohn Lars wurde geboren.

 

Abschlussfeier Bäuerinnen

Die Beliebtheit der Bildung Bäuerin ist ungebrochen. Letzten Herbst absolvierten 119 und diesen Frühling 147 Kandidatinnen die Berufsprüfung Bäuerin mit Fachausweis (FA). Der Grossteil von ihnen wird in diesen Tagen ihren FA zugeschickt bekommen.

Online statt vor Ort

Wie bereits im vergangenen Jahr kann die FA-Feier Corona-bedingt nicht im gewohntenRahmen abgehalten werden. Zwar plante der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV) an der Liebegg (4. Juni) und am Aarenenberg (25. Juni) zu feiern. Nun wird es aber zwei Online-Veranstaltungen geben.­

Bäuerinnen-Juni

Die BauernZeitung hält Sie über die Abschlussfeiern der Bäuerinnen auf dem Laufenden, sei es in der Printausgabe oder via unten stehendem Link (ab 4. Juni abends). Ausserdem porträtieren wir den ganzen Juni hindurch spannende Bäuerinnen und werfen einen Blick auf den Wandel, den diese Weiterbildung durchgemacht hat.

Mehr Infos zu den Feiern:www.bauernzeitung.ch/abschluss-2021

Organisierter Kinderhütedienst

Claudia Ledermann besuchte von 2017 bis 2019 den offenen Kurs am Inforama Waldhof in Langenthal. «Dort konnte ich Familie und Ausbildung super kombinieren, weil ein Kinderhütedienst organisiert war. Dies habe ich noch bei keiner anderen Ausbildung gesehen», erzählt Claudia Ledermann begeistert.

Der Titel ihrer Projektarbeit für die Prüfung Bäuerin FAlautet: «Planung neue Bauernhaus-Küche». Darin hat sie die Module Haushaltführung, Reinigungstechnik und Textilpflege, sowie Produkteverarbeitung kombiniert.

 

Die Bauern Zeitung fragt:

Was machen Sie seit der Ausbildung Bäuerin FA anders?
Ich backe unser tägliches Brot und die Sonntagszüpfe fast immer selber. Dazu konserviere ich die hofeigenen Produkte auf vielfältige Arten. Von unseren Obstbäumen will ich z. B. die Äpfel auch im Winter bestens verwerten können.

Haben Sie ein besonders wichtiges Ziel?
Mir ist der Garten wichtig. Daher säe und pflanze ich eine grosse Vielfalt an. Ich will, dass unser Kind sieht und lernt, was wo oder wie wächst und gedeiht.

Hatten oder haben Sie wegen der Ausbildung ein Erfolgserlebnis?
Ich bin glücklich, als Bäuerin in Haus und Hof tätig zu sein. Ich habe am Waldhof extra das Modul Rindviehhaltung besucht. Wenn eine Kuh kalbt, helfe ich gerne mit und freue mich immer am neuen Leben im Stall.

Auf Augenhöhe mitreden

Das Projekt Küche soll in nächster Zeit realisiert werden, denn am 1. Januar 2021 übernahmen Claudia Ledermann und ihr Mann den Betrieb mit Milchwirtschaft und Ackerbau. Ihr Schwiegervater arbeitet weiterhin aktiv auf dem Hof mit.

«Ich bin in Haus, Garten und mit der Familie beschäftigt. Draussen helfe ich mit, wo es mich braucht», erklärt die Bäuerin. Als Kauffrau mit Berufsmaturität sowie Marketing-Fachfrau arbeitet sie momentan fünfzig Prozent bei einem Unternehmen in Bern.

«Seit der Hofübernahme können mein Mann und ich viel zusammen machen, und wegen der Ausbildung rede ich auf Augenhöhe mit. Ich führe die Buchhaltung des Betriebes, was mir dank meines erlernten Berufs und der Ausbildung am Waldhof leicht fällt», meint sie.