Agroscope geniesse in der Forschungslandschaft eine unbegründete Sonderstellung, schreibt Avenir Suisse im heute publizierten Bericht "Liberales Schattenbudget". Kritisiert wird, dass sich Agroscope ausschliesslich mit Forschung im landwirtschaftlichen Bereich befasse, jedoch nur 44 Prozent der Kosten diesem zugeteilt würden.

Der Rest fällt laut Avenir Suisse in den Bereich Bildung, Forschung und Innovation (BFI). Dabei müsse sich Agroscope nicht um die knappen Mittel bemühen, sondern erhalte eigene Budgetmittel in Höhe von 186 Millionen Franken, kritisiert die Organisation weiter.

Avenir Suisse will deshalb, dass Agroscope in die ETH eingegliedert wird. Damit müsste sich Agroscope auch der kompetitiven Mittelvergabe stellen, heisst es im Bericht. Dies sei der Qualität der Forschung zuträglich.

Auch Sparmassnahmen ortet der Think Tank: Die höhere Unabhängigkeit impliziere eine Steigerung der Drittmittel-Akquisition, zudem gebe es Synergien mit der ETH. Avenir Suisse hält eine Reduktion um 25 Prozent für vertretbar. Das entspräche 46,5 Millionen Franken pro Jahr.

Zudem schlägt Avenir Suisse vor, das zu Agroscope gehörende Nationalgestüt in Avenches an Private zu verkaufen. Pferdezucht werde in genügendem Umfang von Privaten betrieben und brauche kein staatliches Engagement.

lid