Laut einer aktuellen Prognose des Branchenverbandes „Dairy Australia“ (DA) dürfte die Produktion im weiteren Verlauf der Saison noch sehr viel stärker zurückgehen. Die Analysten schätzen das Milchaufkommen für 2018/19 nur auf 8,6 Mrd l bis 8,8 Mrd l; das wären zwischen 5% und 7% weniger als in der Vorsaison. Unter der Marke von 9 Mrd l blieb die australische Milcherzeugung zuletzt im Wirtschaftsjahr 1995/96. Zu Beginn der Saison war DA noch von einem Produktionsanstieg um 1% ausgegangen.

Mangel an Futtermitteln

Grund für den Rückgang der Milchmenge ist die Dürre im Osten Australiens, die zu einer spürbaren Verknappung und Verteuerung von Futter und Wasser geführt hat. Der Mangel an Futtermitteln, die hohen Kosten für das Bewässerungswasser und die schwierigen saisonalen Bedingungen sorgten für einen Anstieg der Kuhschlachtungen und möglicherweise zu Betriebsaufgaben, so DA. Von Juni bis August seien bereits 14 % mehr Kühe in die Schlachthäuser geliefert worden als im Vorjahreszeitraum. 

Gesunken ist die Milchproduktion vor allem in den von der Trockenheit besonders stark betroffenen Bundesstaaten New South Wales und Queensland. Dort gingen die Milchanlieferungen an die Molkereien in den ersten drei Monaten der Saison gegenüber der Vorjahresperiode jeweils um fast 9% zurück. In der Milchhochburg Victoria, die nur teilweise von der Dürre getroffen wurde, entsprach der Produktionsrückgang mit 3,4% in etwa dem genannten nationalen Schnitt. In den Staaten Tasmanien und Südaustralien wurde dagegen 5,0% beziehungsweise 5,8% mehr Milch erzeugt.  

Mehr Milchprodukte verkauft

Zufrieden kann die Milchbranche indes mit dem Inlandsabsatz von Milchprodukten sein. Dieser nahm laut DA von Oktober 2017 bis September 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum - trotz allgemein gestiegener Preise - bei Trinkmilch um 0,9% zu, bei Joghurt um 1,5% und bei Käse um 1,9%. Auch die Nachfrage im Ausland, vor allem in China, stuften die Analysten überwiegend positiv ein. Allerdings habe auch das Angebot an Milchprodukten am Weltmarkt zugenommen.

AgE