In Australien gibt es über 70 Millionen Schafe und 2'800 Scherer. Aber es sind immer weniger, welche diese Arbeit ausüben. Der Rohstoffboom lockte die Scherer aus den Schafställen in die Minen. Und viele Neuseeländer, die traditionell die Hälfte der australischen Scherarbeiter ausgemacht haben, bleiben dank Lohnerhöhungen zu Hause. Gleichzeitig ist die weltweite Nachfrage nach Wolle zusammen mit den Preisen gestiegen, die im vergangenen Jahr Rekordhöhen erreichten. Das ermutigt die Landwirte in Australien wieder in Wolle zu investieren.

 

Mangel an Scherer

 

 

Dominique Schwartz von ABC Australia schreibt, dass Roboter, die Schafe scheren für den Buschdichter Henry Lawson aus dem 19. Jahrhundert eine Schande wären und er sich im Grab umdrehen würde. Aber für den wieder erstarkenden 3 Milliarden schweren Schafsektor Australiens ist dies realistische Zukunftsmusik. Angesichts des akuten Mangels an Scherern investiert die Wollindustrie 10 Millionen US-Dollar für Forschungsarbeiten zur Rationalisierung der Wolle-Gewinnung.

Die Projekte reichen von einem besseren Schuppendesign der Scherköpfe bis zur Robotik. Dazu gehört auch ein Projekt, das den Prozess bei dem Wolle vom Schaf auf den Ballen gelangt, vollständig automatisiert werden soll. Die University of Technology in Sydney arbeitet mit dem Schafmodell Shauna, das einem echten, geschorenem Schaf nachempfunden ist. Damit will sie testen, was mit der verfügbaren Technologie heute bereits möglich ist.

Jane Littlejohn, die die Forschungsabteilung der Entwicklungsorganisation Australian Wool Innovation (AWI) der Branche leitet, bezeichnete die Automatisierung gegenüber ABC als Investition in die Zukunft.

lid