Eine Koordinationsstelle für die Schweizer Aquakultur soll deren Sichtbarkeit erhöhen und ein nachhaltiges Wachstum der Branche unterstützen. Erste Abklärungen haben gezeigt, dass zwar ein grosses Interesse an einer solchen Einrichtung besteht, die Vorstellungen über deren Aufgaben, Finanzierung und Organisation jedoch auseinandergehen, heisst es im dazugehörigen Bericht.

Konzept mithilfe einer Studie erstellt

Die HAFL und die ZHAW haben in einer Studie die heutige Situation der Aquakulturbranche erfasst. Dafür wurden die aus den ersten Untersuchungen gesammelten Informationen analysiert, um die Herausforderungen in der Branche zu ermitteln und die Aufgaben der zukünftigen Koordinationsstelle zu erkennen und zu priorisieren. Zusätzlich werden in der Studie verschiedene Szenarien dargestellt, wie sich die Koordinationsstelle langfristig entwickeln könnte. Die Studie schliesst dann mit einem Entwurf der nächsten Schritte und einem Vorschlag für deren Finanzierung ab.

Die Branche muss besser vernetzt werden

Die Ergebnisse zeigen folgende Probleme auf:

  • Die Mehrheit der Befragten sind mit der Situation der Schweizer Aquakultur nicht zufrieden 
  • Es gibt viele Akteure mit eigenen Zielen, die stark von den Produktionsfaktoren abhängen
  • Die Synergien werden schwach genutzt, branchenrelevante Informationen sind nicht zugänglich, die Produktion, Verarbeitung und Verkauf geschehen sehr isoliert und das Wissen über Planung und Betrieb der Anlagen ist lückenhaft
  • Die hohen Preise in der Schweiz führen zu hohen Produktionskosten
  • Der fehlende Zollschutz führt, verglichen mit Importware, zu bescheidenen Margen von inländischen Aquakulturprodukten

Daraus schliessen die Forschenden, dass durch eine höhere Professionalisierung der Branche und eine Senkung der Produktionskosten die Situation der Schweizer Aquakultur verbessert werden könne. Ausserdem liesse sich die Zahlungsbereitschaft der Konsumentinnen und Konsumenten durch eine Imageförderung der Branche und die bessere Vermarktung der Herkunfstbezeichnung «Swissness» erreichen. 

Koordinationsstelle soll koordinieren und unterstützen

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Die Aufgabe der Koordinationsstelle sehen die Forschenden darin, vorhandene Aktivitäten zu koordinieren und zu unterstützen, ohne sie zu übernehmen oder zu ersetzen, heisst es im Bericht. Der erste Schritt sei nun das Erstellen eines Webportals, das den Akteuren der Branche einen unmittelbaren Mehrwert biete.