Der derzeitige Entwurf sieht unter anderem vor, die unter Schutz stehenden Land- und Ozeanflächen auszuweiten und nennt 20 Ziele zum Erreichen eines besseren globalen Artenschutzes. Wegen des Coronavirus war das bis zum 29. Februar dauernde Treffen von Kunming nach Rom verlegt worden.

Die letzten Ziele wurden nicht erreicht

Der neue Massnahmenkatalog folgt auf die Aichi-Ziele, die 2010 beschlossen wurden und 2020 auslaufen. Sie sollten die Umsetzung der Biodiversitätskonvention garantieren - was nach Ansicht vieler Experten jedoch nur unzureichend gelang. Die Biodiversitätskonvention wurde 1992 auf dem Uno-Weltgipfel in Rio de Janeiro beschlossen und hat 196 Vertragspartner, die sich den Erhalt der Artenvielfalt auf der Erde vorgenommen haben.

Schutz und Wertschätzung bis 2050

Im neuen Entwurf liefern die Experten auch eine Vision für die Welt bis 2050: Dann soll die Artenvielfalt geschützt, wertgeschätzt und wiederhergestellt sein und weise genutzt werden, so dass ein gesunder Planet für alle Menschen erhalten bleibt.

«Der vorgelegte Entwurf ist hoffnungslos schwach und unangemessen», meint hingegen Nele Marien von Friends of the Earth, einem internationalen Zusammenschluss von Umweltorganisationen. Es seien verbindliche Regeln nötig, um sicherzustellen, dass die Menschen den Planeten nicht zu sehr ausbeuten, Ungleichheit verringern, Interessenkonflikte von Unternehmen angehen und Rechte für indigene Völker und lokale Gemeinschaften sicherstellen. «Kurz gesagt, wir brauchen einen Systemwechsel.»

Auch in Davos wird getagt

Dieser Tage findet auch eine internationale Konferenz zum Thema Artenvielfalt in Davos statt. Das «World Biodiversity Forum» soll nach Angaben der Organisatoren neuen Schwung in das Thema Biodiversität bringen. Die Ergebnisse der Tagung sollen bis zur Konferenz im Oktober in Kunming nachhallen.