Insgesamt sei 2020 ein gutes Geschäftsjahr gewesen, schreibt Anicom in einer Mitteilung. Dank guter Produzentenpreise im Bereich der Borsten- und Haartiere stieg der Umsatz des Unternehmens um 2,7 Prozent auf 544 Millionen Franken. Das Ergebnis betrug 0,55 Millionen Franken. Allerdings war es für Anicom ein bewegtes Jahr, denn die Corona-Pandemie stellte den Markt teilweise auf den Kopf. 

Stabil beim Schweine-, volatil bei Kalbfleisch

Je nach Kategorie entwickelte sich das Geschäft 2020 unterschiedlich:

Schweinefleisch: Die Situation blieb erfreulich, das Preisniveau stieg. Geschlossene Grenzen kurbelten den Inlandkonsum an. Die Schlachtzahl stieg um ein Prozent, es wurden aber wegen guter Preise  für Mastjager und Schlachtmoren 12,6 Prozent Zuchttiere (Jungsauen) verkauft. Laut Anicom führte dies zu einer Verjüngung der Bestände, wodurch die Produktivität stieg.

Kalbfleisch: Der Konsum sank, vor allem nach der Schliessung der Gastronomie. Nach einem Einbruch erholte sich der Tränkerpreis im Sommer dank guter Nachfrage wieder. Im zweiten Halbjahr 2020 gab es gute Produzentenpreise, da das Angebot an Schlachtkälbern klein war.

Bankvieh: Die gute Nachfrage aus dem Detailhandel brachte eine positive Entwicklung der Bankviehpreise nach dem Lockdown im Frühling. Das ganze Jahr über waren Schlachtkühe gefragt.

 

Transportflotte ausgebaut

Anicom hat seine Westschweizer Transportequipe mit zusätzlichem Personal verstärkt und konnte so nach eigenen Angaben den Anteil an Eigentransporten steigern. Nun könne man in der ganzen Schweiz seinen hohen Tiertransport-Standard anbieten, schreibt das Unternehmen.

Transport auf drei Stockwerken

Im letzten Herbst wurde der erste dreistöckige Lastwagenanhänger bei Anicom in Betrieb genommen. Damit reagiere man auf die Diskussion um den erhöhten Flächenbedarf beim Transport vom Schlachtschweinen, ist dem Geschäftsbericht zu entnehmen. Ausserdem ermögliche das neue Gefährt das Laden grosser Posten auf einmal, wodurch Betriebe mit grosser Tierzahl nicht mehrmals angefahren werden müssten. Wenn sich der Anhänger bewährt, so Anicom, sollen in Zukunft weitere solche Dreistöcker zum Einsatz kommen.