Im Mittelalter hatte die stärkehaltige Pastinake eine ähnlich wichtige Rolle wie heute die Kartoffel. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts war sie aufgrund ihrer geringen Krankheitsanfälligkeit in unseren Breitengraden eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel.

Im Ausland blieb die Pastinake beliebt

Doch dann wurde sie immer stärker von Kartoffel und Rüebli verdrängt – und ging schliesslich fast ganz vergessen. Im Gegensatz zur Schweiz, Österreich und Deutschland blieb das Gemüse in England, den USA, Frankreich, Holland, Skandinavien und Ungarn über all die Jahrzehnte beliebt.

Doldenblütler mit Doppeldolde

Die Pastinake wächst wie das Rüebli oder der Rettich unter der Erde. Die Wurzeln sind von weiss-gelblicher Farbe. Die Pastinake gehört zur Familie der Doldenblütler. Diese Familienzugehörigkeit lässt sich in der Blütezeit von Juli bis September an den doppeldoldigen Blütenständen gut erkennen. Im Vergleich zu anderen Wurzelgemüsen ist die Pastinake ein richtiges Nährstoffpaket. Sie enthält zum Beispiel Niacin, Pantothensäure, Folsäure, Calcium, Kalium und Zink.

Leicht verdaulich und vielseitig

Die Pastinake hat eine feine Süsse und einen leicht erdig-nussigen Geschmack. Werden die Wurzeln erst nach dem ersten Frost geerntet, haben sie ein noch milderes Aroma. Sie können an frostfreien Tagen den ganzen Winter über frisch geerntet werden und schmecken als Ofengemüse, Gratin, roh im Salat oder zu einer feinen Suppe verarbeitet. Sie ist leicht verdaulich und bekömmlich, weshalb sie auch oft für Babybrei zum Einsatz kommt. Ihre Saison beginnt jeweils im späteren Herbst und dauert bis etwa April.

Kleinere, dünnere Wurzeln schmecken meist besser als grosse, dicke – diese neigen zu einer holzigen Konsistenz. Zu Hause halten sich Pastinaken im Kühlschrank am besten ungewaschen und ohne Verpackung im Gemüsefach. Die Haltbarkeit beträgt dann ungefähr ein bis zwei Wochen.

 

Pastinake oder Petersilienwurzel?

Beide Wurzeln sind länglich, weiss und gehören zum winterlichen Gemüsesortiment. Geschmacklich ist eine Verwechslung von Pastinake und Wurzelpetersilie allerdings unmöglich, denn letztere schmeckt würzig und stark nach Petersilie. Äusserlich unterscheiden kann man die beiden Gemüsesorten am Stielansatz: Bei der Pastinake ist er nach innen versenkt, bei der Petersilienwurzel hingegen steht er leicht vor. 

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