Am Samstag, 30. Mai 2020 hatte die Alpauffahrt auf den Urnerboden, die grösste Kuhalp der Schweiz, stattgefunden. Ein Datum mit historischem Charakter, denn so früh gab es noch nie eine Alpfahrt auf den Urnerboden. Nach vier Wochen eher kaltem und nassem Wetter zogen die Älpler mit den Kühen dann am 27. Juni weit in die Oberstäfel und trafen dort frisches junges Gras an. Die Oberstäfelzeit kann als sehr gut bezeichnet werden, denn die Älpler und das Vieh erlebten sieben Wochen auf den Hochalpen mit idealem, wüchsigem und meist warmem Wetter.

Gute Oberstäfelzeit

Am vergangenen Dienstag – ebenfalls 14 Tage früher als im Vorjahr – sind die 50 Älpler mit ihren gut 1000 Kühen wieder zurück auf den Urnerboden gezogen. Obwohl die Organisatoren auf Werbung verzichtet hatten, waren viele Zuschauerinnen und Zuschauer dabei, die sich Corona-konform entlang des Wegs verteilen konnten.

Nachdem in den ersten vier Wochen auf dem Urnerboden das Gras sehr sauber aufgefressen worden war, habe sich die Grasnarbe in der Zwischenzeit erfreulich gut erholt. Langjährige Älpler kommentierten: «Es ist aussergewöhnlich, dass die Kühe nach der «Bodäfahrt» so viel Gras auf dem Urnerboden vorfanden.»

Der Urner Käse

Das freut die Käser, denn das gibt Rohstoff. Insgesamt werden pro Sommer rund 200 Tonnen Käse auf den Urner Alpbetrieben produziert. Meist handelt es sich um einen vollfetten Halbhartkäse, gefertigt aus frischer Rohmilch. Traditionellerweise wird der Käse jeweils im Herbst am «Ürner Alpchäsmärcht» verkauft, dieses Jahr wäre das Datum auf den 21. und 22. November angesetzt – falls die Corona-Situation eine Durchführung zulässt.