An der wegen der ­Corona-Pandemie schriftlich durchgeführten Generalversammlung 2019 stimmten die Mitglieder des Freiburgischen Alpwirtschaftlichen Vereins (FAV) einer Beitragserhöhung zu. Damit erhalte der FAV den nötigen Handlungsspielraum für die künftigen Aktivitäten, wird in der Pressemitteilung Präsident Henri Buchs zitiert.

Mehr Geld zur Verfügung

Der FAV hofft, im kommenden Jahr die üblichen Tätigkeiten wieder durchführen zu können. Von den insgesamt 1188 Mitgliedern, davon 96 Kollektivmitglieder, stimmten deren 258 der Beitragserhöhung von 30 auf 50 Franken, beziehungsweise von 100 auf 130 Franken zu. Schon allein der zweisprachig abgefasste Tätigkeitsbericht koste 30 Franken pro Mitglied, wird die Erhöhung begründet. Die Berichte über die Alpinspektionen machen dabei fast die Hälfte der 212 Seiten aus.

«2019 war das Jahr der Sensibilisierung für den Klimawandel. Die Bevölkerung geht auf die Strasse und fordert die Politik zum Handeln», schreibt Präsident Henri Buchs im Vorwort des Jahresberichts. Er warnt dabei vor übereilten Entscheiden ohne globale und fundierte Analysen und vor der Gefahr eines Grabens zwischen der Stadt- und Landbevölkerung, denn: «Die Alpbewirtschafter arbeiten mit Boden, Vegetation und Tieren und kennen die Launen der Natur, auf die sie sich ständig einstellen.»

Im Bericht wird das Landwirtschaftsjahr analysiert und über die Aktivitäten informiert. In­ ­Zusammenarbeit mit dem internationalen Programm Interreg führte der Ausflug der 230 Teilnehmer in die Region Hoch­savoyen. Bei Ausgaben von 181 444 Franken schliesst die Vereinsrechnung mit einem Verlust von 11 909 Franken.

Sorge der Wasserversorgung

Die Alpinspektionen sind die Haupttätigkeit des FAV. In der Zone IV «Moléson» inspizierten vier Kommissionen am 11. und 12. Juli insgesamt 57 Alpweiden. Nach dem trockenen Sommer 2018 mussten im Kanton Freiburg 15 Alpweiden mit 422 000 Liter Wasser versorgt werden. Dafür waren 196 Flüge mit Armee- und 156 Flüge mit Privathelikoptern notwendig. Das kantonale Führungsorgan hielt damals im Herbst fest, dass sich dieses Szenario, nicht wiederholen dürfe. Die Inspektoren wurden angeleitet, bei den Alpbegehungen jeweils die Frage der Wasserversorgung mit den Bewirtschaftern zu besprechen. «Es geht darum, dieses Gold haushälterisch zu bewirtschaften, denn es könnte künftig knapp werden», schreibt die Wissenschaftliche Beraterin des FAV, Céline Magnin, vom LIG Grangeneuve, in ihrem Bericht.