Am Sonntag, 24. Mai 2020, beim Kreisschulhaus in Spiringen versammelten sich 40 Personen als Vertreter der 50 Urnerboden Älplerfamilien zum z «Alpmehrä». Alpvogt Klaus Kempf, Unterschächen, leitete die Versammlung. Klaus Kempf spricht von einem historischen Entscheid unter der Voraussetzung, dass die Älpler dem Vorschlag der Alpvögte zustimmen. Er erläutert weiter «in den siebziger Jahren wurde schon von einer möglichen Alpfahrt im Mai gesprochen, ein Kälteeinbruch verhinderte diese «Mai-Alpfahrt» so dass dann damals am 4. Juni z Alp gefahren werden konnte».   

Früheste Urnerboden Alpfahrt

Aus den drei Vorgeschlagenen Daten 28. Mai, 30. Mai (Alpvögte) und 3. Juni erhoben sich die Hände ganz klar für den Samstag 30. Mai 2020. So wird das Datum 30. Mai 2020 als früheste Urnerboden Alpfahrt in die Geschichtsbücher eingehen.

Älpler aus den oberen Spiringer und Unterschächner Bergheimwesen laufen mit ihren Kühen noch über den Klausenpass auf den Urnerboden der grössten Kuhalp der Schweiz. Der grösste Teil der Alpkühe zirka 80 Prozent werden mit dem Lastwagen auf den Urnerboden gefahren. 

Für die nächsten vier Wochen auf dem Urnerboden

Also am Samstag 30. Mai 2020 bei Tagesanbruch noch bei heiterem Himmel setzten sich die ersten Sennten Richtung Klausenpass in Bewegung. Die meisten Kühe trugen eine «Fahrtreichel oder Bisse», was sich in einem mystischen Sound wiederhallend von den Felswänden äusserte.

Auf dem Boden angekommen genossen die Kühe das junge Alpgras. Die Temperatur am frühen Samstagmorgen war nicht weit von der Null-Grad-Grenze entfernt, was für diese Jahreszeit nicht aussergewöhnlich ist. Die Älplerfamilien hoffen auf ausgewogene Witterung mit gutem Graswuchs und warmen Temperaturen und somit auf einen guten Alpsommer.

Nach vier Wochen wird das Gras auf dem Urnerboden abgeweidet sein und die 50 Älperfamilien ziehen mit ihren Tieren in die höhergelegenen Ausstäfel.