Die Innerrhoder Jagdverwaltung und die Bollenwees GmbH haben dazu einen Vertrag bis ins Jahr 2030 abgeschlossen, wie der Kanton am Freitag mitteilte. Die Schafhalter erhalten für den Verzicht eine jährliche Entschädigung aus dem kantonalen Fonds für Wildhege.

Krankheiten und Futterkonkurrenz

Die gesömmerten Schafe im Alpstein nutzen oftmals den gleichen Lebensraum wie das Gams- und Steinwild, heisst es. Die Gämse und Steinböcke seien für die gleichen Krankheiten empfänglich wie das Schaf (beispielsweise Gämsblindheit, Moderhinke, Lippengrind).

Ebenfalls spiele die Futterkonkurrenz und die räumliche Nutzung eine entscheidende Rolle. Schafe beanspruchten dieselben Gräser und Kräuter wie Gams und Steinwild. Im Unterschied zu diesen würden die Schafe die Pflanzen tiefer abweiden und sie nicht selten mitsamt den Wurzeln aus reissen. «Dies führt zu einer Verminderung des Nahrungsangebots für die Wildtiere», schreibt der kantonale Jagdverwalter Ueli Nef. 

Probleme mit dem Trinkwasser

Ein weiterer Aspekt ist die Sorge der Bollenwees GmbH um die verschiedenen Trinkwasserquellen im Grossraum Bollenwees. Über Jahre durchgeführte Proben zeigten, dass dieses vor und einige Wochen nach der Bestossung mit Nutztieren bakteriologisch einwandfrei ist. Während der Alpzeit müsse das Wasser jedoch technisch nachbehandelt werden, um die Trinkwasservorschriften zu erfüllen.

Neben der Alp Bollenwees verzichten laut der Nachrichtenagentur sda weitere Alpen bereits seit längerer Zeit auf die Sömmerung von Schafen, zum Beispiel die Fählenalp.