Nach vier Jahren an der Spitze von Fructus trat Kaspar Hunziker an der vergangenen Generalversammlung auf eigenen Wunsch vom Amt des Präsidenten zurück. Er bleibt der Organisation jedoch als Vorstandsmitglied erhalten und wird sich künftig um verschiedene operative Aufgaben kümmern.

Ein Wiedereinsteiger

An der Generalversammlung vom 4. Mai 2019 in Fürstenau GR wurde Alfred Aeppli als neuer Präsident gewählt. Der Name des 68-jährigen aus Münchenbuchsee dürfte einigen Obstfreunden bereits ein Begriff sein: Nach dem Studium als Ingenieur Agronom und seiner Dissertation an der ETH kam Alfred Aeppli nämlich 1979 an die damalige Forschungsanstalt Wädenswil (heute Agroscope). Dort war er verantwortlich für die Obstsortenprüfung und Apfelzüchtung. Die erfolgreiche Apfelsorte Milwa - Diwa® stammt aus seinen Kreuzungen, und mit dem Buch "100 Obstsorten" legte er den Grundstein für die neueren Pomologien von Agroscope.

Daneben war er vielseitig in der reformierten Kirchgemeinde engagiert. Das führte dazu, dass er in Bern den Sonderkurs zur Ausbildung von Akademikern zum Pfarrer absolvierte. Es folgten 30 Jahre als Pfarrer der Berner Landeskirche in Burgdorf und Jegenstorf bis zur Pensionierung im Jahr 2016. Er war als Ethiker Mitglied im Agroscope-Forschungsrat des Bundesamtes für Landwirtschaft und ist seit 1999 regelmässiger Mitarbeiter bei den Besinnungen im Bundeshaus. Durch seine Herkunft von einem Bauernhof mit Hochstamm-Obstbau und seinen Tätigkeiten in der Apfelzüchtung und Obstsortenprüfung sind ihm viele alte Obstsorten bekannt. Deren Erhaltung als Kulturgut und wertvolle Ressource für eine vielfältige künftige Nutzung liegt Alfred Aeppli sehr am Herzen. Dies und seine äusserst vielfältigen Erfahrungen machen Alfred Aeppli zu einer idealen Besetzung an der Spitze von Fructus.

 

Die Ziele von Fructus, der Vereinigung zur Förderung alter Obstsorten, sind die Erhaltung der genetischen Vielfalt einheimischer Obstsorten, die Förderung des traditionellen Hochstamm-Obstbaus und der vielseitigen Obstverwendung sowie die Sensibilisierung und Beratung der Öffentlichkeit für diese Themen. Dadurch sollen auch in Zukunft robuste, alte und vielfältige Obstsorten für die Landschaftsgestaltung, die Züchtung neuer Sorten und für eine nachhaltige Obstproduktion verfügbar sein.