Details nannte er zunächst nicht. Zuvor hatten die "Lebensmittel Zeitung" und das "manager magazin" über eine erste an den Start gehende Filiale in der Metropole Shanghai berichtet.

"Das ist ein weiterer Schritt im Wettrennen von Aldi und Lidl weltweit", sagte Handelsexperte Matthias Queck von LZ Retailytics der DPA. Aldi Süd versuche Claims abzustecken. Ausserhalb Europas sei Aldi Süd mit der Expansion insbesondere in den USA und Australien in dem Wettrennen unbestritten vorn, erklärte er.

Gerade das stationäre Geschäft sei in China kein Selbstläufer. Vor diesem Hintergrund sei zu sehen, dass Aldi Süd zunächst erst einmal online in China gestartet sei. "Es wird zwangsläufig Irrtum dabei sein." Es sei zu vermuten, dass Aldi Süd sich zunächst vorsichtig vortaste mit auffällig wenigen Filialen, um das Konzept zu testen. Sollte es sich als erfolgreich erweisen, wäre Aldi Süd in der Lage, in kürzester Zeit kräftig in die Expansion zu investieren, meinte Queck. Das Modell von zwei Pilot-Filialen spreche für diesen Weg.

Geschätzte Importware aus Europa

Aldi gehe in China den nächsten Schritt, nachdem der Discounter im Jahr 2017 zunächst mit einem Online-Shop das Geschäft im Reich der Mitte aufgenommen habe, berichtete die "Lebenbsmittelzeitung". Aldi Süd habe in Shanghai schon eine erste Ladenfläche belegt. Dabei präsentiere sich der deutsche Discount-Pionier deutlich höherwertiger. Der Händler setze stark auf von den Chinesen sehr geschätzte Importware aus Europa. Durch diesen Fokus könne er eine wohlhabendere Kundenschicht ansprechen. Insofern sei das Geschäft in China nicht vergleichbar mit dem Massengeschäft des Discounters in anderen Ländern. Aldi Süd wolle in einem ersten Schritt wenigstens zehn Märkte eröffnen. Ziel dürfte es allerdings sein, mittelfristig zwischen 50 und 100 Filialen zu betreiben, um die zentralen Strukturen wirtschaftlich auszulasten.

Das "manager magazin" berichtet, die Eröffnung der ersten Aldi Süd-Filiale in Shanghai sei für den 7. Juni geplant. Der Flagship-Store solle den chinesischen Kunden neben den gewohnten Aldi-Produkten auch frischen Fisch von einer grossen Theke bieten.

Aldi Süd ist inklusive seiner China-Aktivitäten in elf Ländern mit über 6240 Filialen vertreten. Die Mülheimer Unternehmensgruppe hat weltweit rund 149'000 Mitarbeiter. Das Essener Schwesterunternehmen Aldi Nord ist nach eigener Darstellung in neun Ländern aktiv.