Die Affen sei eine nachhaltige Alternative zu Rattengift, das nicht nur teuer und ineffizient sei, sondern auch anderen Tieren und der Umwelt im Allgemeinen schade, wie Forschende aus Deutschland, Malaysia und Grossbritannien im Fachmagazin "Current Biology" schreiben.

Schweinsaffen als Schädlings

Die Forschenden beobachteten Südliche Schweinsaffen in einer Palmölplantage in Malaysia. Eine Makakengruppe mit einigen Dutzend Individuen frass im Jahr demnach mehr als 3000 Ratten, schätzten die Forscher.

Zwar vertilgen die Affen auch Früchte der Ölpalmen - allerdings in relativ kleinem Rahmen. Die Tiere zerstören dadurch weniger als ein Prozent der Ernte innerhalb ihres Reviers, wie die Wissenschaftler schreiben. Durch Rattenplagen hätten Plantagenbesitzer hingegen deutlich höhere Verluste von zehn Prozent zu beklagen.

Ratten stark dezimiert

Die Forscher zeigten, dass sich die Zahl der Ratten durch regelmässige Primaten-Besuche auf den Plantagen um mehr als 75 Prozent verringern lässt. Die Wissenschaftler wollen sich nun zusammen mit Palmölproduzenten und Nichtregierungsorganisationen für eine ökologischere Rattenbekämpfung einsetzen. Wildtierkorridore sollen die Makakenpopulationen schützen - und die Biodiversität insgesamt erhöhen.

Malaysia gilt mit etwa sechs Millionen Hektar Land, das für die Palmölproduktion genutzt wird, als Hauptproduzent des Öls, das für Nahrungsmittel, Kosmetik, Waschmittel und Biokraftstoffe verwendet wird.

Für den Anbau der Ölpalmen wird vielerorts Regenwald gerodet. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) warnte Mitte 2018 vor verheerenden Folgen für die Artenvielfalt - insbesondere in Malaysia und Indonesien.