Eine Fruchtfolge lässt sich kaum ohne Kompromisse planen. Wichtig ist jedoch, dass Kulturen mit einer hohen Wertschöpfung einen optimalen Platz in der Fruchtfolge erhalten, damit das Risiko von Krankheiten, Qualitätsminderungen oder Ausfällen reduziert werden kann.

Zuckerrüben gut planen

Eine dieser Kulturen ist die Zuckerrübe. Als Vorkultur eignet sich Getreide besonders gut. Nach der Getreideernte lassen sich Bodenverdichtungen bzw. Fahrspuren aufbrechen. Bei der Wahl der Zwischenkulturen vor Zuckerrüben sollte auf überwinternde Gräser verzichtet werden. Zum einen können sie durchwachsen, zum andern bieten Grasbestände ideale Bedingungen für die Entwicklung von Erdschnaken und Schnecken. Durch eine spätere Saat der Zwischenkultur und eine oberflächliche Bodenbearbeitung vor der Rübensaat kann diesen Schädlingen teilweise vorgebeugt werden. Dies wird in Zukunft immer wichtiger, da der Wirkstoff Chlorpyrifos für die Schnakenbekämpfung nicht mehr zugelassen ist. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Beizung der Rübenpille alleine eine ungenügende Wirkung haben wird. Durch Vorkulturen, die viel organisches Material zurücklassen (Körnermais und Kunstwiese) kann Rhizoctonia (Rübenfäule) gefördert werden. Auch Raps und Sonnenblumen eignen sich aufgrund des Durchwuchses nur bedingt.

Auch die Kartoffel hat einen besonderen Platz in der Fruchtfolge verdient. Grosse Mengen an Ernterückständen oder Mist sollten wenn möglich nicht vor Kartoffeln auf die Parzelle gelangen. Die Gefahr von übermässiger N-Nachlieferung und der Ausbreitung von Rhizoctonia sowie gewöhnlichem Schorf wird dadurch gesteigert. Des Weiteren steht die Bekämpfung des Drahtwurms im Vordergrund. Langjährige Kunstwiesen lassen eine starke Vermehrung der Drahtwürmer zu. Auch hier schwindet die Auswahl an wirkungsvollen, chemischen Hilfsmitteln, wodurch die Bodenbearbeitung im Sommer bei hoher Sonneneinstrahlung an Bedeutung gewinnt. So vertrocknen Eier oder auch kleine Drahtwurmlarven nach der Bodenbearbeitung an der Oberfläche.

Reihenfolge beachten

In Fruchtfolgen mit hohem Getreideanteil und verschiedenen Getreidearten ist die korrekte Abfolge wichtig, um Krankheiten einzudämmen. Gegenüber Halmbruch sind Weizen, Triticale und Dinkel gleichermassen anfällig. Direkte Abfolgen dieser Kulturen gilt es wenn möglich zu vermeiden. Gerste und Roggen sind weniger anfällig. Soll eine getreidelastige Fruchtfolge aufgelockert werden oder wird als Zwischenfrucht ein Getreide angesät, eignet sich der Hafer. Dieser überträgt keine Krankheiten auf andere Getreidearten. Es gilt jedoch zu beachten, dass beim Haferanbau der Absatz frühzeitig sichergestellt werden muss.

Auch im Mais wichtig

Zu den Fruchtfolgekrankheiten von Mais gehören Fusarien und Helminthosporium-Blattflecken. Zudem ist der Maiswurzelbohrer ein ernstzunehmender Fruchtfolgeschädling. Tritt er auf, gilt es die entsprechenden Anweisungen der kantonalen Pflanzenschutzfachstellen umzusetzen. Die Erweiterung der Fruchtfolge ist eines der wichtigsten Elemente.

Wird der Fruchtfolgeplanung einen genügend hohen Stellenwert beigemessen, kann dies zu einem geringeren Pflanzenschutzmitteleinsatz, besserer Produktequalität und langfristig hohen Erträgen führen.