Um der auszurottenden Tierseuche Bovine Virus Diarrhoe (BVD) Herr zu werden, wurde eine weitere Tankmilch-Untersuchungsrunde durchgeführt. Nun sind die Analysen der Proben bekannt. Fazit: Gesamtschweizerisch sind aktuell immer noch 80 Betriebe wegen eines BVD-Seuchenfalls oder eines BVD-Verdachts gesperrt. Weitere 333 Betriebe haben einzelne verbringungsgesperrte trächtige Tiere im Bestand. Die auszurottende Tierseuche scheint vor allem im Kanton Freiburg, wo immer noch 23 Betriebe gesperrt sind, ein harter Brocken zu sein. Aber auch der Kanton Waadt (14 gesperrte Betriebe) und der Kanton St. Gallen (9) haben immer noch ein «ernst zu nehmendes» BVD-Problem.

Ein positives Resultat

Für die aktuelle Untersuchungsrunde wurden von 19  213 BVD-freien Betrieben eine Tankmilch-Probe auf BVD-Antikörper untersucht. 306 Betriebe hatten ein positives Resultat. «In diesen Betrieben müssen nun weitere Untersuchungen erfolgen, um ein allfällig im Bestand vor-handenes PI-Tier aufzuspüren, bzw. ein aktuelles BVD-Geschehen auszuschliessen», bestätigt Stefan Kunfermann, Mediensprecher beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) auf Anfrage. 98,9 Prozent der Rinderhaltungen sind aber BVD-frei.

Intensive Abklärungen

«Betriebe mit einem Seuchenfall müssen gemäss Tierzuchtverordnung saniert werden», hält Stefan Kunfermann fest. Bei jedem BVD-Seuchenfall werden zudem intensive epidemiologische Abklärungen durchgeführt, um die Infektionsquelle zu finden und um mögliche parallellaufende Infektionen sowie Folgeinfektionen aufzuspüren. Und so geht es nun weiter: 2018 werden milchliefernde Betriebe zweimal mittels der Untersuchung einer Tankmilch-Probe überwacht. Die Probenentnahmen für die erste Tankmilch-Untersuchungsrunde starten Mitte Februar. Von allen, in den letzten zwei Jahren nicht bereits untersuchten nicht-milchliefernden Betrieben werden Blutproben von einer Gruppe von Rindern auf BVD-Antikörper untersucht. Die Probenahmen hierfür erfolgen hauptsächlich am Schlachthof. In allen Betrieben, die in den letzten drei Jahren mindestens ein PI-Tier im Bestand hatten, entnimmt ein Tierarzt vor Ort von einer Gruppe von Rindern Blutproben zur Untersuchung auf BVD-Antikörper.

Peter Fankhauser