Die landwirtschaftliche Beratungszentrale Agridea untersuchte mit der Raufutter-Enquête 2019 unter anderem die Qualität des Dürfutters. Folgende Resultate kamen dabei heraus:

1. Vegetationsentwicklung hatte einen Vorsprung

Wegen des warmen Wetter im Februar und März hatte die Vegetationsentwicklung einen Vorsprung von rund einern Woche im Vergleich zu den letzten zwei Jahrzehnten. Der kühle und regional sonnenarme Mai führte zu einem geringerem Wachstum der Pflanzen. 

2. Unterschiedliche Rohaschegehalten bei den verschiedenen Schnitten

Die trockenen Erntebedingungen beim ersten Schnitt führten zu tieferen Rohaschegehalten. Bei der Ernte der Folgeschnitten wurden hingegen deutlich höhere Rohaschegehalte gemessen, was eher auf verschmutztes Futter hinweist.

3. Wenig wertvoll Nährstoffegehalte beim ersten Schnitt

Die Nährstoffgehalte der ersten Schnitte seien nicht besonders wertvoll, wie Agridea in einer Mitteilung schreibt. Dies könne auf nicht optimale Erntezeitpunkte hinweisen. Die Rohfasergehalte sind deutlich höher, was bedeutet, dass die Pflanzenbestände in oftmals älterem Stadium geerntet wurden. Das Dürrfutter 2019 weise deshalb ähnliche Gehalte wie im Vorjahr auf.
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4. Mittlerer Energiegehalt beim belüfteten Dürrfutter

Der Energiegehalt von 5.5 MJ NEL pro kg Trockensubstanz (TS) beim belüfteten Dürrfutter sei zufriedenstellend. Ebenso seien auch die APDE und APDN-Werte im Durchschnitt über alle Regionen gut ausgeglichen. Ein Rohproteingehalt von 139 g pro kg TS spreche für ein recht gutes Dürrfutter, so die Agridea. Trotzdem gebe es noch Verbesserungspotenzial.

5. Tiefer Zuckergehalt deutet auf suboptimale Erntebedingungen hin

Die Rohfaser-, NDF- und ADF-Werte lägen im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Der Zuckergehalt ist hingegen tiefer ausgefallen als im Durchschnitt der letzten Jahre. Dies deute darauf hin, dass die Erntebedingungen suboptimal waren. So seien die Trockenperioden zu kurz gewesen. 

6. Höchste Energiegehalte in der Ostschweiz

Die Auswertungen wiesen in den intensiven Futterbauregionen der Ostschweiz die höchsten diesjährigen Energiegehalte von Dürrfutter auf. Die Region Nordwestschweiz und das Wallis hatten 2019 eher Mühe Energiegehalte über 5.2 resp. 5.1 MJ NEL pro kg TS zu erreichen. Entsprechend liege auch die Protein- bzw. die Rohfasergehalte unter bzw. über den erwünschten Werten. Die restlichen Regionen zeichneten sich durch ähnliche Gehaltswerte auf gutem Niveau aus.

 

Auswertungen im Netz

Die Auswertung des Dürrfutters 2019 basiert auf rund 2400 eingesandten Proben bei der UFAG AG und Eurofins Scientific AG. Die Daten der Dürrfutter-Enquête 2019 fliessen in die Schweizerischen Futtermitteldatenbank Feedbase und können dort abgerufen werden.