"200 Kleinseilbahnen Schweiz" ist nicht nur ein flächendeckendes Verzeichnis mit gut 200 Bahnen, sondern auch ein Wanderführer, der einem die Umgebung erklärt und Tipps gibt für die perfekte Nutzung der Seile zwecks Energieersparnis.

Viele Anlagen erschliessen einsame Heimetli

Das beste Beispiel dafür ist wohl die "Buirabähnli-Safari" in der Region Engelberg mit einem guten halben Dutzend Bahnen und Übernachtungstipps, zum Beispiel auf Bauernhöfen. Sowieso nimmt die Landwirtschaft in der nationalen Seilbahngeschichte eine wichtige Rolle ein, wurden doch viele der Anlagen gebaut, um Alpen und einsame Heimetli zu erschliessen.

Kisten mit und ohne Freiluftteil

Spannend sind in diesem schön und reichhaltig bebilderten Band neben den Ausblicken vor allem auch die Kabinenkonstruktionen. Da gibt es vom modernen geschlossenen Modell bis zum abenteuerlichen "Cabriolet" alles. Einige der Kisten haben neben einem geschützten auch einen Freiluftteil.

Mit dem Bähnchen Leben transportieren

Für die Anwohner am oberen Ende der Bahn sind sie oft die einzige schnelle Verbindung zum nächsten Zentrum. Deshalb dienen die Bähnchen oftmals auch dem Transport von Lebware (siehe zum Beispiel das Bild von der im Buch ebenfalls porträtierten Bahn auf die Urner Musenalp) oder von analoger Kommunikation. So ist etwa die Seilbahn aufs Nidwaldner Flühmattli mit einem Briefkasten ausgestattet. Ein sehr betrachtenswertes Werk über ein wichtiges Stück Schweizer Mobilitätskultur.

"200 Kleinseilbahnen Schweiz", Roland Baumgartner und Reto Canale, Werd & Weber Verlag, 356 Seiten, reich bebildert, Fr. 49.–