Wenn eine Zeitung eine Meinung aus der Landwirtschaft zu einem Thema haben will, kommen meistens landwirtschaftliche Vertreter wie etwa SBV-Präsident Markus Ritter zu Wort. In der Ausgabe vom 14. Februar der Pendlerzeitung «20 Minuten« hingegen schildern neben Ritter auch Adrian Eberhard aus Schnottwil BE und Christine Fahrni aus Rumisberg BE ihre Erlebnisse zum Thema Bauernbashing.

«Man kann sich nicht gegen alle Vorwürfe wehren»

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Adrian Eberhard ist Betriebsleiter in Schnottwil BE. Zusammen mit seiner Familie produziert er Bruteier. (Bild aw)

Eberhard sieht ein Problem in unrealistischer Werbung über die Schweizer Landwirtschaft. Die Leute würden bei Führungen über seinen Betrieb teilweise erschrecken, weil sie nicht mit so vielen Tieren gerechnet hätten, schildert er gegenüber 20 Minuten.

Die Landwirtschaft stehe derart unter Druck, «mit der Zeit fühlt man sich schon persönlich angegriffen», führt der Landwirt aus. Es sei eben einfach für Konsumenten, den Schwarzen Peter in Sachen Umweltschutz einer Minderheit zuzuschieben, so sein Fazit.  

 

Mehr zu Adrian Eberhard

Die BauernZeitung hat den Familienbetrieb Eberhard 2019 besucht und porträtiert. (zum Porträt)

Auf der Website von Sodis Bruteier stellt sich der Fluehof vor. 

 

«Das Problem ist, dass uns die Leute nicht ansprechen»

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Christine Fahrni bewirtschaftet mit ihrem Mann Ueli den Luchernhof auf über 900 Metern über Meer. (Bild hja) 

Die Beleidigungen und Beschimpfungen gegen die ganze Landwirtschaft müssen aufhören – das ist die klare Botschaft von Christine Fahrni gegenüber 20 Minuten. Man befinde sich im Moment dauernd in einer Verteidigungsposition, erklärt sie.

Das Problem sei, dass man mit den Leuten nicht ins Gespräch komme. So könne man zum Beispiel nicht für Klarheit sorgen, wenn einem jemand als Giftspritzer beschimpft,  obwohl man gerade biologische Mittel ausbringt. 

«99 Prozent der Landwirte machen einen Superjob und sorgen für gesunde Lebensmittel und für unser Kulturland», schliesst Fahrni. 

 

Mehr zu Fahrnis

Redaktor Hansjürg Jäger hat letztes Jahr eine Woche auf dem Betrieb von Christine und Ueli Fahrni mitgearbeitet. (zum Erlebnisbericht)