Rund 30 Prozent der Brände in der Landwirtschaft werden, fahrlässig verursacht, wie die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) in einer Broschüre schreibt. Um Feuer zu verhindern gibt, empfiehlt die BUL viele Massnahmen, hier finden Sie zehn davon:

1. Feuerschutz beim Bauen

Beim Planen und Bauen von landwirtschaftlichen Gebäuden kann bereits viel gemacht werden, um das Risiko von Bränden zu verringern. Die kantonale Feuerpolizei bestimmt die Brandschutzvorschriften. Bei Neubauten und Umbauten müssen diese Vorschriften zwingend eingehalten werden. Vor Baubeginn kann sich die Landwirtin bei der Gemeinde oder der Feuerpolizei über die Vorgaben beraten lassen. Der Planer und Bauleiter sind verantwortlich dafür, dass die Vorgaben eingehalten werden. Baut man selbst, so liegt die Verantwortung bei einem selbst.

2. Unordnung vermeiden

Unordnung erhöht das Risiko von Bränden. Estriche und Nebenräume sollten regelmässig ausgerümpelt werden. Brennbare Flüssigkeiten bewahrt man am besten fern von brennbarem Material und Zündquellen auf. Zudem sind Düngemittel, Futtermittel und brennbare Betriebsstoffe getrennt zu lagern.

3. Den Heustock nicht brodeln lassen

Immer wieder kommt es zu Heustockbränden, da das Heu durch natürliche, mikrobielle Gärung selbst entzündet. Um solche Brände zu verhindern, sollte das Heu möglichst trocken gelagert und wenn Möglich belüftet werden. Nach dem Einbringen hilft die Heumesssonde, die Temperatur zu messen. Die Sonden können bei der Feuerwehr bezogen werden. Bei einer Temperatur über 55 C° ist Vorsicht angesagt. Es müssen Gärgase abgesaugt, Löcher gebohrt oder Gänge geschrotet werden. Steigt die Temperatur trotzdem weiter, sollte die Feuerwehr informiert werden. Spätestens ab 70 C°. 

4. Rauchen auf dem "Bänkli" draussen

Oft führt auch das Rauchen in der Nähe von leicht brennbaren Materialien zu Bränden. Daher sollte in landwirtschaftlichen Gebäuden nicht geraucht werden. Vor allem nicht auf dem Heustock oder im Düngemittellager.

5. Kindern das Feuer erklären

Die Kinder sind fasziniert vom Feuer, kennen aber die Gefahren oft nicht. Elter sollten daher ihre Sprösslinge den Umgang mit Streichhölzern und Feuer erklären. Zudem sollten die Streichhölzer und Feuerzeuge so aufbewahrt werden, dass die Kleinen nicht dran kommen.

6. Maschinen ausserhalb von Gebäuden abstellen

Motoren und Maschinen können sich beim Arbeiten stark erhitzen. Daher sollten sie wenn Möglich ausserhalb der Gebäude platziert werden. Werden Verbrennungsmotoren innerhalb von Gebäuden genutzt, so ist es wichtig, diese mit Schutzkörben abzuschirmen. Bei ungewohnten Geräuschen oder Gerüchen gilt es, die Maschine sofort abzustellen und die Störung zu untersuchen.

7. Stroh im Freien häckseln

Wird Stroh gemahlen und gehäckselt so gilt es, besonders vorsichtig zu sein. Steine oder Metallteile können Funken oder Glut erzeugen und zu einem grösseren Feuer führen. Anders ist es bei Glimmbränden. Sie können gar nach Stunden oder Tagen zu einem grossen Feuer werden. Am besten sollte man das Stroh im Freien mahlen oder häckseln. Es darf erst 24 Stunden nach der Arbeit eingelagert werden.

8. Keine defekten Kabel oder alte Sicherungen nutzen

Viele Brände in der Landwirtschaft haben einen elektrischen Auslöser. Oft sind dabei defekte Kabel oder Stecker im Einsatz. Es lohnt sich defekte Geräte oder Installationen vorschriftsgemäss zu reparieren und gegebenenfalls einen Fachmann herbeizuziehen. Zudem sollten nur neue Sicherungen genutzt werden. Der beste Brandverhüter ist der FI-Schutzschalter. Elektro-Tableaus sollten in einem geschlossenen Kasten installiert werden, damit sie vor Staub geschützt sind.

9. Werkstatt gut durchlüften

Je besser eine Werkstatt eingerichtet ist, umso sicherer ist sie vor Bränden. Da verschiedene gasförmige Stoffe im Raum sind, ist es wichtig, dass die Werkstatt gut durchlüftet ist. Feuergefährliche Heizungen sollten durch korrekte Heizsysteme ersetzt werden. Auch in der Werkstatt gilt: Ordnung halten, damit keine brennbaren Materialien in Brand geraten.

10. Gemütliche Stimmung ohne Feuer

Wer es sich im Wohnaus gemütlich macht, sollte darauf achten, dass es gemütlich bleibt. Bei Kerzen, sollten keine brennbaren Kerzenständer genutzt werden. Zudem sollten sie in Abstand zu brennbaren Gegenständen aufgestellt werden. Auch beim Feuer im Kamin ist Vorsicht geboten. Frische Asche darf nicht in Kartonschachteln oder Holzkisten geleert werden. Sie sollte am besten in Aschebehälter ausserhalb vom Gebäude gelagert werden.