Hierzulande zählten laut WWF der Laubfrosch und der Rothirsch zu den Gewinnern. Der 2005 noch zu verschwinden drohende Laubfrosch gelte heute "nur noch" als gefährdet.

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Vom 1850 in der Schweiz ausgerotteten Rothirsch gibt es heute wieder rund 40'000. Durch die Wiedereinführung des Wolfs hätten diese auch einen natürlichen Feind, der den Bestand - und damit die Gesundheit der Wälder - reguliere. Die geplanten Wolfsabschüsse gefährdeten dies nun wieder, so die Umweltstiftung.

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Roi du Doubs ist eine Rarität

Zu den Verlieren gehörten hierzulande der Roi du Doubs, wie WWF mitteilte. "Der rund 20 Zentimeter lange Fisch ist eine Rarität", hiess es in der Mitteilung. «Bei der diesjährigen Bestandsüberprüfung wurde in der Schweiz nur noch ein Weibchen gefunden.» Dieses befinde sich nun in einem Aquarium in Lausanne. Akut bedroht sei auch die Schlingnatter. Von den insgesamt 16 Reptilienarten in der Schweiz stünden mehr als 80 Prozent auf der roten Liste.

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Weniger Löwen und Flussdelfine

Weltweit zählten unter anderem Löwen in Afrika, Humboldt-Pinguine, Flussdelfine im Amazonas und Amphibien zu den Verlieren, so WWF. Unter den Amphibien seien die Salamander die am stärksten bedrohte Gruppe. Den Pinguinen habe in Chile insbesondere die grassierende Vogelgrippe zugesetzt, den Delfinen wahrscheinlich zeitweise herrschende Wassertemperaturen von über 39 Grad: «Zehn Prozent der Flussdelfin-Population im Lago Tefé starben in nur einer Woche», hiess es. Das Problem dort: eine Jahrhundertdürre.

Diese Verlierer-Arten stehen laut WWF stellvertretend für Tausende weitere bedrohte Arten. Die Internationale Rote Liste weise mittlerweile mehr als 44'000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten als bedroht aus.

Mehr Tiger und Nashörner

Als Gewinner nennt der WWF in seiner Bilanz unter anderem Indiens Tiger, Afrikas Nashörner und Wisente im Kaukasus. Breitmaulnashörner waren vor einem Jahr noch als Verlierer gelistet, doch nun ist von einem erstmaligen Anstieg der Zahl dieser Tiere nach zehn Jahren Rückgang die Rede. Auch bei Tigern sei die Zahl in einigen asiatischen Ländern «erfreulich nach oben gegangen», hiess es. In Indien seien es mit mehr als 3600 Exemplaren besonders viele.

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Zentrale Faktoren menschengemacht

Die Hauptursachen für die sinkenden Zahlen bei vielen Arten sind laut der Stiftung die Zerstörung von Lebensräumen, Wilderei, Übernutzung, invasive Arten, Umweltverschmutzung und die Klimakrise.

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«Die zentralen Faktoren, die das aktuelle Artensterben befeuern, sind menschengemacht, sei es durch Lebensraumverlust, Klimaerhitzung, Überfischung oder Wilderei. Wir Menschen sind Täter und Opfer», wird René Kaspar, Artenschutzverantwortlicher International beim WWF Schweiz zitiert.