Andreas Raemy, Plaffeien, Kanton Freiburg
[IMG 2] Grundsätzlich ist die Problematik bei den Landwirten angekommen. Viele überlegen sich aktiv, wie sie ihren Verbrauch senken können. Dabei setzen viele auf alternative Methoden wie Komplementärmedizin oder Futterergänzungsmittel etc. Bestandestierärzte können die Tiere im frühen Krankheitsstadium erfolgreich ohne Antibiotika behandeln. Im Moment ist es allerdings so, dass sie erst relativ spät gerufen werden, sodass der Antibiotika-Einsatz fast nicht mehr zu vermeiden ist.
Olivier Glardon, Essertines-sur-Yverdon, Kanton Waadt
[IMG 3] Antibiotika sollen so wenig wie möglich und sorgfältig eingesetzt werden. Dieses Bewusstsein ist in der Landwirtschaft gestiegen. Jedoch können Tiere auch unter den besten Haltungsbedingungen erkranken. Sie haben ein Recht auf medizinische Behandlung. Eine komplett antibiotikafreie Tierhaltung ist aus Sicht der Gesellschaft der Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte aus Tierschutzgründen daher nicht möglich. Das Problem besteht aber, dass die Tierärztin meist erst spät gerufen wird.
Ruth Sigerist, Schöftland, Kanton Aargau
[IMG 4] Die gezielte Prävention bei der Kälbergesundheit ist gestiegen. Wir Tierärzte unterstützen die Landwirte dabei. In der Kälber- und Grossviehmast ist die Ausgangslage erschwert, da durch Zukauf vieler junger Tränker das Risiko für Atemwegs- und Durchfallerkrankungen hoch ist. Investitionen in Gesundheitstränker und bessere Haltungssysteme sind hier nötig. Sie setzen aber voraus, dass der Aufwand anteilig auch durch die Wertschöpfungskette, also Handel und Detailhändler, getragen wird.