«Jetzt verdoppeln wir den Einsatz zugunsten der ressourcenschonenden und nachhaltigen Landwirtschaft», sagte Strickhof-Direktor Ueli Voegeli am 6. November 2023 im zürcherischen Lindau. Anlass dafür war die gemeinsame Vertragsunterzeichnung mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) zu einem neuen Leistungsauftrag (2024-2031), der die bisherige Zusammenarbeit erweitern und intensivieren soll. Dieser sieht vor, dass der Strickhof und das FiBL während den nächsten acht Jahren verstärkt gemeinsame Projekte in den Bereichen Beratung, Forschung und Innovation durchziehen wollen. Dafür hat der Zürcher Regierungsrat 800'000 Franken gesprochen, wovon jährlich 100'000 Franken aufgewendet werden dürfen. Damit kann das bisherige Budget von 50'000 Franken pro Jahr verdoppelt werden. Neu ist, dass nicht mehr nur die Unabhängige Fachstelle für Biolandbau involviert ist, sondern alle Strickhof-Bereiche. Auch soll die jährliche Geldsumme frei verteilt werden können. Bisher erhielten Beratung und Projekte je die Hälfte.

Zusätzliche Mittel zur Verfügung

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen besteht seit 1981. Der Strickhof habe schon immer einen integrativen Ansatz gepflegt, indem man die ganze Landwirtschaft, von konventionell bis hin zu Bio, im Auge behalten habe, betonte Voegeli. Das werde auch so bleiben. Die intensivierte Zusammenarbeit mit dem FiBL bedeutete nicht, dass der Strickhof sich nun in Richtung Bio verschiebt, versicherte er. «Vielmehr stehen nun zusätzliche Mittel zur Verfügung, um die ressourcenschonende Produktion vermehrt zu fördern.»

Eine grosse Chance des neuen Leistungsauftrags sieht Jürn Sanders, Vorsitzender der FiBL-Geschäftsleitung, in der Bündelung von Synergien. Diese brauche es dringend: «Bei der Konfrontation mit dem Klimawandel und dem Verlust der Biodiversität etwa, gilt es, gemeinsam an einem Strang zu ziehen.» Dabei gehe es insbesondere darum, Impulse zu geben. Davon könnten auch konventionelle Betriebe profitieren.

Bedürfnisanalyse mit Landwirt(innen)

Ein Ziel des Rahmenvertrags ist es, die ressourcenschonende Landwirtschaft mehr Betrieben aus dem Kanton Zürich zugänglich zu machen. Um die Landwirt(innen) von Anfang an miteinzubeziehen, wurde mit der Mitgliederorganisation Bio Zürich Schaffhausen im Rahmen eines Workshops eine Bedürfnisanalyse durchgeführt. «Diese hat es uns vereinfacht, passende Themen auszuarbeiten», sagte Barbara Früh, Co-Leiterin des Departements Beratung, Bildung & Kommunikation am FiBL. Sie nannte konkrete Projekte, die nächstes Jahr aufgegleist werden. Bespiele dafür sind:

  • Kupferfreier Kartoffelanbau
  • Wasserlinsen als Futtermittel
  • Regional angepasste Fruchtfolgen
  • Sortenprüfungen bei verschiedenen Kulturen

Drei Kälber ziehen bei der Einweihung des Forschung- und Bildunszentrums Agrovet-Strickhof einen für das Zentrum symbolischen Gegenstand auf die Bühne. (Bilder chw)Agrovet-Strickhof: «Kooperation mit Vorzeigecharakter»Freitag, 1. September 2017

Wichtig sei auch, so Früh, dass die Strickhof-Beratenden in die Zusammenarbeit mit dem FiBL involviert werden, was eine Verbreitung des Wissens erleichtert. Geplant sind auch gemeinsame Flurgänge, wie es beim Stiegenhof-Biotag bereits der Fall ist. Auch möglich ist ein Einbezug von FiBL-Mitarbeitenden ins Strickhof-Kurswesen.